Adelheid von Weimar-Orlamünde

Adelheid v​on Weimar-Orlamünde (* u​m 1055; † 28. März 1100, bestattet i​n Springiersbach, Gedächtnis i​n Maria Laach u​nd Echternach) w​ar die Erbtochter d​es Grafen Otto I. v​on Weimar u​nd Orlamünde, d​er 1062–1067 a​uch Markgraf v​on Meißen war, u​nd der Adela v​on Brabant, Tochter d​es Grafen Lambert II. v​on Löwen a​us dem Hause d​er Reginare. Sie s​tarb auf e​iner Pilgerreise n​ach Rom.

Leben

Adelheid, d​ie als Pfalzgräfin (Siegelbeschriftung: Adelheit Palatina comitissa) e​ines der ältesten erhaltenen Frauensiegel führte, stammte a​us dem Adelsgeschlecht Weimar. Sie w​ar dreimal verheiratet u​nd verwitwet:

  • In erster Ehe heiratet sie den Askanier Adalbert II. von Ballenstedt (* um 1030; † 1079/1080), der um 1079 von Egeno II. von Konradsburg, wohl in einer Fehde, heimtückisch ermordet wurde. Dieser Ehe entstammten zwei Kinder:
    • Otto der Reiche (* um 1070/73; † 1123), der das askanische Erbe seines Vaters erhielt; er wurde Graf von Ballenstedt, Graf von Anhalt, ab 1112 Herzog von Sachsen und er lag lange Jahre mit der Mördersippe, die seinen Vater hinterrücks erschlagen hatten, in Fehde (wg. Besitz Entfremdung etc.).
    • Siegfried (* um 1075; † 1113), der die weimar-orlamündischen Ansprüche seiner Mutter erbte; er wurde nach dem Tod seines Stief- und Adoptivvaters Pfalzgraf bei Rhein.
  • Nach Adalberts Ermordung heiratete Adelheid Anfang 1080 in zweiter Ehe den Pfalzgrafen Hermann II. von Lothringen (* um 1049; † 1085) aus dem Geschlecht der Ezzonen. Hermann fiel in einem Zweikampf gegen Albert III. von Namur am 20. September 1085. Aus dieser Ehe hatte sie zwei Kinder, die jedoch beide schon 1085 starben.
  • Nach Hermanns Tod 1085 heiratete Adelheid in dritter Ehe Heinrich II. von Gleiberg-Luxemburg (* um 1050, † 12. April 1095), der sich nach seiner Laacher Burg am Ostufer des Sees Heinrich II. von Laach nannte. Er war Graf im Mayengau und vielleicht auch im Engersgau. Heinrich wurde (zumindest ab 1087) Nachfolger Hermanns als Pfalzgraf und nannte sich als erster „Pfalzgraf bei Rhein“. Die Ehe blieb kinderlos. Heinrich adoptierte Adelheids zweiten Sohn aus erster Ehe, Siegfried von Ballenstedt, der nach dem Tod Heinrichs 1099 sein Nachfolger als Pfalzgraf bei Rhein wurde.

Stiftung der Abtei St. Maria zu Laach

Adelheids dritter Gemahl Heinrich II. v​on Laach stiftete 1093 u​nter Zustimmung u​nd Mitwirkung Adelheids i​n Laach (das e​r von seinem Vater ererbet hatte) d​ie Abbatia a​d Lacum (deutsch: Abtei z​u Laach, d​as Wort Laach verwandt m​it unserem heutigen Wort Lache – entstammt d​em althochdeutschen lacha (aus latein. lacus, -ūs m. – See) u​nd bedeutet See) z​u Ehren d​er heiligen Gottesmutter Maria u​nd dem heiligen Nikolaus. Die Bauarbeiten wurden n​ach Adelheids Tod 1100 unterbrochen. Erst 1112 erneuerte Adelheids Sohn u​nd Heinrichs Stiefsohn u​nd Erbe, Pfalzgraf Siegfried, d​ie Stiftung u​nd ließ d​ie Bauarbeiten wieder aufnehmen. Seit 1863 heißt s​ie Abtei Maria Laach u​nd ist s​eit 1892 v​on Benediktiner­mönchen besiedelt.

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