Adam Kinzinger
Adam Daniel Kinzinger (* 27. Februar 1978 in Kankakee, Illinois) ist ein US-amerikanischer Politiker (Republikanische Partei). Seit 2011 vertritt er den Bundesstaat Illinois im US-Repräsentantenhaus.
Werdegang
Adam Kinzinger besuchte bis 1996 die Normal West High School und studierte danach bis zum Jahr 2000 an der Illinois State University in Bloomington. Zwischen 2003 und 2010 gehörte er als Pilot der United States Air Force an. Er flog zuerst eine Boeing KC-135 Stratotanker und später eine Fairchild C-26 Metroliner. Dabei war er unter anderem im Irak und in Afghanistan eingesetzt.
Kinzinger begann seine politische Laufbahn im Bezirksrat des McLean County, dem er von 1998 bis 2003 angehörte.
Bei der Wahl im November 2010 wurde Kinzinger im elften Kongresswahlbezirk von Illinois in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 2011 die Nachfolge der ihm zuvor unterlegenen Demokratin Debbie Halvorson antrat. Im Kongress ist er Mitglied im Ausschuss für Energie und Handel sowie in zwei Unterausschüssen. Innerparteilich gehört er sowohl dem konservativen Republican Study Committee als auch der moderaten Republican Main Street Partnership an.
Im Vorfeld der Kongresswahl 2012 setzte Kinzinger sich in der Primary gegen seinen Kongresskollegen Donald Manzullo durch. Beide bewarben sich nach einer Umstrukturierung der Wahlbezirke im 16. Distrikt um die Wiederwahl. Bei der eigentlichen Wahl setzte sich Kinzinger dann deutlich mit 62 zu 38 Prozent der Stimmen gegen die Demokratin Wanda Rohl durch.[1] Nach bisher vier Wiederwahlen in den Jahren 2014, 2016, 2018 und 2020 kann er sein Amt bis heute ausüben.
Am 29. Oktober 2021 gab Kinzinger bekannt, dass er 2022 nicht für den Kongress kandidieren werde.[2]
Positionen
Während des Präsidentschaftswahlkampfes 2015/16 positionierte sich Kinzinger als Gegner des späteren Präsidenten Donald Trump, der nach Ansicht Kinzingers „zu viele rote Linien überschritten“ habe.[3] Während der Amtszeit Trumps stimmte Kinzinger insgesamt 91,7 Prozent von dessen Gesetzesvorhaben zu, wobei die Quote im 116. Kongress ab Januar 2019 auf 83,5 Prozent sank.[4] Im Juni 2020 gehörte Kinzinger zu den Unterzeichnern eines Briefes an den Präsidenten, in dem sich sechs republikanische Abgeordnete gegen den Abzug von US-Soldaten aus Deutschland wandten.[5]
Nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington 2021 rief er zu einer Amtsenthebung von US-Präsident Trump auf. Dazu solle der 25. Verfassungszusatz angewendet werden: „Alles deutet darauf hin, dass der Präsident sich losgelöst hat, nicht nur von seiner Pflicht oder sogar seinem Eid, sondern von der Realität selbst.“[6] Kinzinger war einer der 10 republikanischen Abgeordneten des Repräsentantenhauses, die für die Amtsenthebung von Donald Trump stimmten.[7]
Er und Liz Cheney sind die einzigen republikanischen Abgeordneten in dem siebenköpfigen Ausschuss, der den Sturm auf das Kapitol in Washington am 6. Januar 2021 untersucht. Für die Mitwirkung an diesem Untersuchungsausschuss wurde er am 5. Februar 2022 vom obersten republikanischen Parteigremium, dem Republican National Committee (RNC) gerügt.[8]
Weblinks
- Webpräsenz beim Kongress
- Adam Kinzinger im Biographical Directory of the United States Congress (englisch)
- Adam Kinzinger in der Notable Names Database (englisch)
- Wiederwahl 2016 bei Ballotpedia
Einzelnachweise
- Illinois Congressional District 16 election results. In: NBC News (englisch).
- Illinois Democrats’ new congressional map spells doom for some incumbents, including GOP Rep. Adam Kinzinger. In: washingtonpost.com. 29. Oktober 2021, abgerufen am 30. Oktober 2021 (englisch).
- Zahl der Trump-Kritiker wächst. Und wächst, Spiegel Online, 4. August 2016
- Tracking Congress In The Age Of Trump, Fivethirtyeight.com, 3. Januar 2021
- Republikanische Abgeordnete kritisieren Trumps Abzugspläne für Deutschland, Spiegel Online, 24. Juni 2020
- tagesschau.de: Republikaner-Kritik an Trump: Vorwürfe und Rücktritte. 7. Januar 2021, abgerufen am 7. Januar 2021.
- These Are The 10 Republicans Who Voted To Impeach Trump. Abgerufen am 23. Januar 2021 (englisch).
- Trump was wrong to seek to overturn Biden win, says Mike Pence. In: BBC News. 5. Februar 2022, abgerufen am 5. Februar 2022 (englisch).