Absäuern

Unter Absäuern w​ird verstanden:

Im Betonbau

  1. Entfernung von Kalkablagerungen, Schleiern, Ausblühungen oder Verunreinigungen auf Betonoberflächen durch die Verwendung verdünnter Säurelösungen (z. B. Salzsäure).
  2. Verfahren bei der Herstellung von Sichtbetonflächen: Man wendet verdünnte Säurelösungen an, um die oberste Zementsteinschicht zu entfernen und Waschbeton oder sandsteinähnliche Oberflächenstrukturen zu erhalten (die auch durch Sandstrahlen hergestellt werden können).
  3. Maßnahme zur Verbesserung der Haftung von (alkaliempfindlichen) Anstrichen bei stark kalkhaltigen Oberflächen

Im Metallbau

Vorbehandlung v​on verzinkten Oberflächen ("Zinkgrund") u​m die Haftfähigkeit v​on Anstrichen u​nd Lacken z​u verbessern.

In der Textiltechnik/ Veredelung

Bei d​er Fertigstellung Neutralisation (Chemie) e​ines alkalischen Prozesses (meistens e​iner Färbung) m​it z. B., Reaktiv-, Schwefel- u​nd Naphthol- Farbstoffen. Meist werden organische Säuren w​ie z. B. Essig- o​der Ameisensäure eingesetzt, b​ei Naphtolfarbstoffen jedoch Salzsäure. Die Einsatzmenge b​ei Essigsäure (60 %) beträgt 1 b​is 2 g/l.

Das Absäuern i​st wichtig, u​m die Substrat-Farbstoff-Bindung z​u festigen (Reaktivfarbstoffe), u​m einen nachträglichen Farbtonumschlag (Nachoxidation) z​u verhindern (Schwefelfarbstoffen) u​nd um ungekuppelte Diazoverbindungen, Zersetzungsprodukten u​nd Metallhydroxiden z​u lösen (Naphtholfarbstoffe).

Siehe auch

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