Abeokuta
Abeokuta (Yoruba für „Zuflucht zwischen den Felsen“) ist die Hauptstadt des Bundesstaates Ogun in Nigeria. Abeokuta hatte 860.298 Einwohner im Jahr 2012[1] und ist der Sitz eines der fünf Oberhäupter des Yoruba-Volkes, der Alake genannt wird.
Abeokuta | |||
---|---|---|---|
| |||
Koordinaten | 7° 9′ N, 3° 21′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Nigeria | ||
Ogun | |||
Höhe | 66 m | ||
Einwohner | 860.298 (2012) |
Geografie
Die Stadt liegt im Südwesten Nigerias, nördlich der Stadt Lagos.
Geschichte
Abeokuta wurde um 1830 vom Stamm der Egba als Stützpunkt gegen Überfälle von Sklavenjägern aus Dahomey gegründet. Die Egba zogen verstärkt in das Gebiet von Abeokuta, nachdem sie durch Armeen der Yoruba aus ihrer Heimat um die Stadt Ibadan verdrängt worden waren. Diese selbst flüchteten dabei aus ihrem Reich Königreich Oyo vor dem Einfall der Fulbe-Krieger aus dem weiter nördlich gelegenen Land der Hausa.
Kultur
In Abeokuta befindet sich die private Crescent University. Die Stadt ist außerdem Sitz des römisch-katholischen Bistums Abeokuta. 1946 wurde die Frauenorganisation Abeokuta Women’s Union gegründet.
Ein örtlicher Fußballverein ist der Gateway United FC. Die Stadt war ein Spielort der Fußball-Afrikameisterschaft der Frauen 1998. Auch die erste Auflage der westafrikanischen Fußballmeisterschaft, der WAFU Cup of Nations 2010, fand in Abeokuta statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Stadt stellt das Zentrum eines Kakaoanbaugebiets dar und zeichnet sich durch eine moderne Missionsklinik aus. An Industriebetrieben verfügt Abeokuta unter anderem über eine Großbrauerei und ein Zementwerk; daneben gibt es Betriebe, die sich auf das Färben handgewebter Stoffe spezialisiert haben. Die Stadt ist darüber hinaus Umschlagplatz für Agrarerzeugnisse (Palmprodukte, Kakao). Seit 2021 gibt es eine Normalspur-Zugverbindung Abeokutas mit Lagos und Ibadan.[2] Fahrscheine können nur am Schalter und nur gegen Bargeld erworben werden.[3] Abfahrzeiten nach Lagos sind ca. 10:00 und 18:00, die nach Ibadan ca. 8:30 und 16:30.
Söhne und Töchter der Stadt
- Funmilayo Ransome-Kuti (1900–1978), Politikerin, Lehrerin und Frauenrechtlerin
- Christiana Abiodun Emmanuel (1907–1994), Kirchengründerin und Missionarin
- Amos Tutuola (1920–1997), Schriftsteller
- Lateef Oladimeji Adegbite (1933–2012), Jurist und Politiker
- Bola Ajibola (* 1934), Jurist, Richter am Internationalen Gerichtshof (1991–1994)
- Wole Soyinka (* 1934), Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger
- Moshood Abiola (1937–1998), Politiker und Geschäftsmann
- Olusegun Obasanjo (* 1937), Staatspräsident Nigerias
- Fela Kuti (1938–1997), Saxophonist und Bandleader
- Bekololari Ransome-Kuti (1940–2006), Politiker, Bürgerrechtler und Arzt
- Peter Akinola (* 1944), anglikanischer Bischof; Primas der Church of Nigeria
- Mudashiru Lawal (1954–1991), Fußballspieler
- Alfred Adewale Martins (* 1959), römisch-katholischer Bischof Erzbischof von Lagos
- Dimeji Bankole (* 1969), Politiker
- Carsten Haitzler (* 1975), australisch-deutscher Software-Entwickler und Initiator des Enlightenment-Projekts
- Olaseni Lawal (* 1986), US-amerikanisch-nigerianischer Basketballspieler
- Ayomide Folorunso (* 1996), italienische Leichtathletin nigerianischer Herkunft
Weblinks
Einzelnachweise
- Bevölkerungszahlen 2012 (Memento des Originals vom 29. Dezember 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Segun Adewole: Buhari inaugurates Lagos-Ibadan Railway project. The Punch Newspaper, 10. Juni 2021, abgerufen am 4. Dezember 2021 (englisch).
- Gbenga Akinfenwa: Unpleasant tales from Lagos-Ibadan train service. In: The Guardian. 31. Oktober 2021, abgerufen am 1. Dezember 2021 (englisch).