3. Sinfonie (Saint-Saëns)
Die 3. Sinfonie in c-Moll, op. 78, auch Orgelsinfonie genannt, ist ein Werk für Orchester und Orgel des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns. Es ist ein Auftragswerk der Royal Philharmonic Society London, wo es unter der Leitung des Komponisten am 19. Mai 1886 uraufgeführt wurde.[1]
Instrumentierung und Satzbezeichnungen
Instrumentierung
- 3 Flöten (3. Flöte auch Piccoloflöte)
- 2 Oboen
- Englischhorn
- 2 Klarinetten
- Bassklarinette
- 2 Fagotte
- Kontrafagott
- 4 Hörner
- 3 Trompeten
- 3 Posaunen
- Tuba
- Pauken
- Große Trommel
- Becken
- Triangel
- Klavier (vierhändig)
- Orgel
- Streicher
Satzbezeichnungen
- Satz: Adagio – Allegro moderato, Poco adagio
- Satz: Allegro moderato – Presto, Maestoso – Allegro
Allgemeines
Die Sinfonie wurde in den Jahren 1885 und 1886 komponiert und dem Komponisten Franz Liszt gewidmet, den Saint-Saëns persönlich kannte. Saint-Saëns schrieb die Sinfonie 27 Jahre nach ihrer Vorgängerin, der 2. Sinfonie. Neben den Sinfonien mit den Titeln "1.", "2.", "3. Sinfonie" gibt es von ihm noch die "Sinfonie in A-Dur" und die "Sinfonie in F-Dur 'Urbs Romana'". Von diesen insgesamt 5 ist die Orgelsinfonie die letzte. Das Werk besteht aus zwei Sätzen, der Komponist schrieb allerdings hierzu, obwohl sie „...in zwei Sätze unterteilt ist, behält sie im Prinzip die traditionelle Viersätzigkeit bei, dabei dient der erste Satz, der in der Durchführung abbricht, als Einleitung zum Adagio, und auf dieselbe Weise ist das Scherzo mit dem Finale verknüpft.“[2] Eine Aufführung der Sinfonie dauert in der Regel zwischen 35 und 40 Minuten. Er selbst schrieb zur Sinfonie: „Hier habe ich alles gegeben, was ich geben konnte... so etwas wie dieses Werk werde ich nie wieder schreiben.“[3] Die von ihm ursprünglich vorgesehene Tonart war h-moll, die Sinfonie sei ihm aber "einen halben Ton nach oben gerutscht."[1]
Der Beiname des Werks ist Orgelsinfonie, obwohl die Orgel darin keine maßgebliche Rolle spielt und auch erst im Verlauf des Stücks zu spielen beginnt. Treffender ist dies in der französischen Sprache ausgedrückt: Symphonie No. 3 «avec orgue» (mit Orgel). Sie ist eine der bekanntesten, meistaufgeführten und herausragendsten Kompositionen Saint-Saëns’.[4]
Literatur
- Michael Stegemann: Camille Saint-Saëns: Orgel Symphonie. Beiheft zu James Levine (Dirigent): Saint-Saëns: Orgel-Symphonie, Deutsche Grammophon, Hamburg 1987
- Philippe Mougeot: Saint Saëns: Die fünf Sinfonien. Beiheft zu Jean Martinon (Dirigent): Saint-Saëns: Les 5 Symphonies, EMI, 2003
Weblinks
- Frei zugängliche Partitur der Sinfonie
- Noten und Partituren im International Music Score Library Project
- Camille Saint-Saens: Sinfonie Nr. 3 - «Orgelsinfonie» - op. 78 in der Sendung Diskothek im zwei des DRS 2
- Spätromantik auf alten Instrumenten, Artikel der NZZ
- Camille Saint-Saëns: «Orgelsinfonie». Spanisches Radio und Television Sinfonisches Orchester. Jun Märkl, Dirigent.
Referenzen
- Saint-Saëns, Camille / Symphonie Nr. 3 c-Moll op. 78 / Bärenreiter Verlag. Abgerufen am 2. Juli 2021.
- Zitat aus: Michael Stegemann: Camille Saint-Saëns: Orgel Symphonie.
- Zitiert nach: Michael Stegemann: Camille Saint-Saëns mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, 1988.
- Norman Lloyd: Großes Lexikon der Musik. 2. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, 1978.