2004 KV18
2004 KV18 ist ein Neptun-Trojaner und läuft auf dem Lagrange-Punkt L5 des Planeten Neptun um die Sonne (d. h., er läuft Neptun 60° hinterher).
Asteroid 2004 KV18 | |
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Eigenschaften des Orbits Animation | |
Orbittyp | Neptun-Trojaner (L5) |
Große Halbachse | 30,3 AE |
Exzentrizität | 0,187 |
Perihel – Aphel | 24,7 AE – 36,0 AE |
Neigung der Bahnebene | 13,6° |
Siderische Umlaufzeit | 168 a |
Physikalische Eigenschaften | |
Absolute Helligkeit | 8,9 mag |
Geschichte | |
Datum der Entdeckung | 24. Mai 2004 |
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten. |
Entdeckung und Benennung
2004 KV18 wurde in der zweiten Monatshälfte des Mai 2004 entdeckt; die Identifikation als Neptun-Trojaner erfolgte jedoch erst 2011.
Bahneigenschaften
2004 KV18 umkreist die Sonne auf einer prograden, elliptischen Umlaufbahn zwischen etwa 25 und 36 AE Abstand zu deren Zentrum. Die Bahnexzentrizität beträgt 0,19, die Bahn ist knapp 14° gegenüber der Ekliptik geneigt. Die Umlaufzeit von 2004 KV18 beträgt knapp 170 Jahre.
2004 KV18 ist der bisher instabilste, kurzlebigste Neptun-Trojaner und der erste, dessen begrenzter Status als Neptun-Trojaner klar bestätigt ist. Man nimmt an, dass er ein ehemaliger Zentaur ist, der vor nicht mehr als 203.000 Jahren, also vor – astronomisch gesehen – relativ kurzer Zeit von Uranus eingefangen und auf die heutige Trojaner-Bahn gezwungen wurde.[1] Der Asteroid wird für maximal weitere 165.000 Jahre um den L5-Punkt oszillieren, bevor er erneut auf eine Zentauren-Bahn gelangen wird. Bei 2004 KV18 wird nicht von einem primodialen Ursprung ausgegangen – im Unterschied zu den meisten bekannten Jupiter-Trojaner, deren Bahnen über Milliarden von Jahren stabil sind.
Einer Computersimulations-Studie zufolge sind zu jeder Zeit 2,8 % der zerstreuten Population der Zentauren innerhalb von 6 bis 34 Astronomischen Einheiten (also der Haupteinflussbereich der drei Gasplaneten Saturn, Uranus und Neptun) koorbitale Objekte des Neptun. Von diesen wiederum sollen 54 % Hufeisenumlaufbahnen beschreiben, 10 % sollen Quasisatelliten und 36 % Neptun-Trojaner sein, gleichmäßig verteilt auf die L4- und L5-Punkte des Sonne-Neptun-Systems. Die Studie geht zudem von 0,4 % der Zentauren für die Uranus-Koorbitalen aus, was einen Wert von 3,2 % Zentauren-Trojaner für beide Eisriesen ergibt.
Einzelnachweise
- Pu Guan, Li-Yong Zhou, Jian Li: Trailing (L5) Neptune Trojans: 2004 KV18 and 2008 LC18