Świeszyno (Miastko)
Świeszyno (deutsch Schwessin, Kreis Rummelsburg, früher auch Groß Schwerin; kaschubisch Swieszëno) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zum Kreis Bytów (Bütow).
Świeszyno | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Pommern | ||
Powiat: | Bytów | ||
Gmina: | Miastko | ||
Geographische Lage: | 53° 59′ N, 17° 4′ O | ||
Einwohner: | 213 (31. März 2011[1]) | ||
Postleitzahl: | 77-200 Miastko | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 59 | ||
Kfz-Kennzeichen: | GBY | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | Miastko - Sępolno Człuchowskie | ||
Eisenbahn: | PKP-Linie 405 Piła ↔ Ustka Bahnstation: Miastko | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig | ||
Geographische Lage
Świeszyno liegt acht Kilometer südöstlich der früheren Kreisstadt Miastko (Rummelsburg) an einer Nebenstraße, die von Miastko nach Sępolno Człuchowskie (Sampohl) führt. Bahnstation ist Miastko an der Staatsbahnlinie 405 von Piła (Schneidemühl) und Szczecinek (Neustettin) nach Słupsk (Stolp) und Ustka (Stolpmünde). Nördlich und östlich des Ortes liegen zwei der sechs Quellseen der Brda (Brahe): Jezioro Świeszyńskie (Schwessiner See) und Jezioro Głębokie (Deeper See). Die südliche Ortsgrenze war einmal Grenze zwischen Pommern und Westpreußen.
Ortsname
In Pommern gibt es einen zweiten Ort gleichen Namens: Świeszyno (Schwessin, kreis Köslin) in der Woiwodschaft Westpommern.
Geschichte
Die Dorfgeschichte von Schwessin begann mit einem Krug, den Dinnies Litze 1592 erbaute. Nach und nach legten Siedler Höfe an. 1598 erhielt Familie Roggenbuck die Erlaubnis, eine Kirche zu bauen und einen Prediger anzustellen. 1717 gab es in Schwessin sechs Bauern und acht Halbbauern, Ende des 18. Jahrhunderts waren es insgesamt 14 Bauern, zwei Halbbauern und vier Kossäten. Außerdem gab es zu der Zeit eine Wassermühle, einen Prediger, einen Küster, einen Krug und eine Schmiede. Auch die Vorwerke Kornburg (heute polnisch Chlebowo) und Jacobshausen (Zadry) entstanden.
Im Jahre 1809 wurde das Gut Schwessin drei Kilometer weiter nordöstlich in Neu Schwessin (Świeszynko) abgebaut. Es entstand das Vorwerk Niederhof und der Erbpachthof Valentinshof (Kominki). Im Jahre 1928 kam Jacobshausen im Zuge der Gemeindeneuordnung zur Gemeinde Dulzig (Dolsko).
Die wüste Feldmark Schwessin war 1496 Massowscher Besitz. 1655 wurden Hans Vergin und mehrere Mitglieder der Familie Roggenbuck als Besitzer Schwessins genannt. Im 18. Jahrhundert kam die Familie von Puttkamer als Eigentümerin hinzu. Letzter Besitzer vor 1945 war Johannes Geiß aus Pollnow (Polanów).
Im Jahr 1812 waren in Schwessin 267 Einwohner registriert. Ihre Zahl stieg bis 1871 auf 586, betrug 1905 noch 567 und sank bis 1939 auf 507.
Bis 1945 war Schwessin ein Dorf im Landkreis Rummelsburg i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Mit den Gemeinden Dulzig (heute polnisch: Dolsko), Gloddow (Głodowo), Kremerbruch (Kramarzyny), Reinwasser (Piaszczyna) und Waldow (Wałdowo) gehörte Schwessin zum Amtsbezirk Reinwasser.
Seit 1945 ist der jetzt Świeszyno genannte Ort Teil der Gmina (Stadt- und Landgemeinde) Miastko (Rummelsburg) im Powiat Bytowski (Kreis Bütow) in der polnischen Woiwodschaft Pommern (bis 1998 Woiwodschaft Stolp). Hier werden jetzt 213 Einwohner gezählt.
Kirche
Dorfkirche
Die Schwessiner Kirche wurde 1789/1790 errichtet. Nur der Turm und auch die Kanzel sind aus der früheren, noch im 16. Jahrhundert erbauten Kirche übernommen. Das Gotteshaus wurde 1945 von der katholischen Kirche übernommen und heißt heute Kościół Matki Boskiej Fatimskiej (Mutter Gottes von Fatima).
Kirchengemeinde
Vor 1945 war der größte Teil der Schwessiner Bevölkerung evangelischer Konfession. Der Ort war Pfarrsitz eines großen Kirchspiels, zu dem bis 1945 noch Neu Schwessin (heute polnisch: Świeszynko), Kornburg (Chlebowo) und Jacobshausen (Zadry) gehörten, aber noch bis 1885 auch die westpreußischen Orte Groß Peterkau (Pietrzykowo) und Heidemühl (Borowy Młyn), bis 1896 auch Darsen (Dżwierzno).
Die Kirchengemeinde gehörte damals zum Kirchenkreis Rummelsburg (Miastko) im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. 1940 zählte sie 626 Gemeindeglieder, und das Kirchenpatronat hatte der Neu Schwessiner Gutsbesitzer Johannes Geiß inne.
Wegen zu geringer Gemeindegliederzahl wurde die Schwessiner Pfarrstelle nach der über 30-jährigen Amtszeit von Pfarrer Gustav Adamy nicht mehr besetzt. Schwessin wurde Filialkirche von Rummelsburg - Pfarrbezirk Ost. Letzter deutscher evangelischer Geistlicher war Pfarrer Arno Wichmann.
Seit 1945 ist die Einwohnerschaft von Świeszyno fast ausnahmslos katholischer Konfession. Die Gemeinde ist weiterhin Filialkirche der nun Parafia pw. Najświętszej Maryi Panny Wspomożenia Wiernych genannten Pfarrei Miastko. Sie liegt im Dekanat Miastko im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen.
Hier lebende evangelische Kirchenglieder werden vom Pfarramt der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen in Słupsk (Stolp) innerhalb der Diözese Pommern-Großpolen betreut. Die nächste Filialkirche steht in Wołcza Wielka (Groß Volz).
Pfarrer
In Schwessin waren folgende Geistliche Inhaber der Pfarrstelle bis zu deren Aufhebung:
- Peter Alberti, 1609
- Michael Julicke, 1670
- Johann Reddemer, bis 1708
- Christian Wilhelm Zöbe, 1709–1752
- Reinhard Runge, 1753–1775
- Martin Jakob Schmidt, 1775–1786
- Johann Wittcke, 1787–1828
- Carl Friedrich Wilhelm Lüdecke, 1828–1868
- Elias Wilhelm Friedrich Liebenow, 1868–1895
- Gustav Adamy, 1896–1931 (?)
Schule
Bereits 1770 ist in Schwessin eine Schule erwähnt. 1813 unterrichtete hier ein Lehrer 46 Schulkinder, 1937 waren es zwei Lehrer bei 89 Schülerinnen und Schülern. Als Pädagoge prägte Jakob Gottlieb Probandt von 1810 bis 1854 ganze Generationen von Schwessiner Kindern und tat es seinem Vater Jakob Probandt gleich, der von 1775 bis 1805 Lehrer der Dorfschule war.
Literatur
- Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch, hrsg. vom Kreisausschuß des Kreises Rummelsburg im Jahre 1938, neu hrsg. vom Heimatkreisausschuß Rummelsburg, Hamburg, 1979
- Ernst Müller, Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur gegenwart, 2. Teil, Stettin, 1912
Weblinks
Fußnoten
- GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 26. Juni 2017