Śmigus-dyngus
Śmigus-dyngus (auch lany poniedziałek) ist ein polnischer Osterbrauch. Er findet alljährlich am Ostermontag statt. In Polen wird noch sehr an aus der slawischen Mythologie stammenden Ostertraditionen festgehalten. Ähnliche Bräuche gibt es in der Ukraine, Ungarn, der Slowakei und in Tschechien.
Im ganzen Land besprengen sich alte und junge Menschen am „Lany poniedziałek“, dem „gegossenen Montag“ mit Wasser. Oftmals kommt es auch vor, dass Jugendliche anstatt einiger Wasserspritzer ganze Eimer voll Wasser auf andere Personen, vorzugsweise Mädchen und Frauen, schütten.
Herkunft
Nach katholischer Überlieferung geht der Brauch auf das Jahr 966 zurück, als sich der polnische Herrscher Mieszko I. taufen und damit stellvertretend Polen zum katholischen Christentum bekehren ließ. Andere Quellen bezeichnen den Brauch als Reinigungsritual heidnischer Herkunft. Der polnische Publizist und Philosoph Karol Libelt (1807–1875) und der Ethnograph Zygmunt Gloger (1845–1910) haben im „Dyngus“ eine Ähnlichkeit mit dem dt. „Dünnguss“ bemerkt.
Siehe auch
Weblinks
- Polnische Osterbräuche – Wie die Polen Ostern feiern. Das Polen Magazin, 6. Februar 2010
- Wasserschlacht als Balzritual. Spiegel Online, 13. April 2009