Übersfeld
Übersfeld ist ein Weiler und der nördlichste Gemeindeteil von Marxheim im Landkreis Donau-Ries im Regierungsbezirk Schwaben in Bayern.
Übersfeld Gemeinde Marxheim | |
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Höhe: | 469 m ü. NN |
Einwohner: | 32 (Dez. 2020) |
Postleitzahl: | 86688 |
Vorwahl: | 09094 |
Geografie
Das kleine Dorf (amtlich ist der Ortstyp „Weiler“ angegeben) liegt etwa acht Kilometer nördlich von Marxheim an den Ausläufern der Fränkischen Alb.
Geschichte
Ab 1305 gehörte das in der früheren Grafschaft von Lechsgemünd-Graisbach gelegene Dorf zur Hofmark Tagmersheim. Bereits ein Jahr später wurde der Ort zur Pfarrei. Nordwestlich der Ortschaft, im Übersfelder Kappl befand sich die im 14. Jahrhundert errichtete und 1516 erneuerte Kirche St. Wolfgang. Der Kirchenbau wurde seit 1542 nicht mehr genutzt, nachdem der Landesherr, Herzog Ottheinrich, zum Protestantismus übergetreten war.[1] 1762 bis 1791 bestand an der Ruine eine Klause. Der Klausner, ein gewisser Felix Zirchi aus Eichstätt, betätigte sich dort als Lehrer.[2]
Denkmäler
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Übersfeld
Wahrzeichen des bis heute landwirtschaftlich geprägten Dorfes ist die 1735/36 (Chronogramm über dem Chorbogen) von den Hofmarksherren neu gebaute katholische Pfarrkirche St. Gallus, die noch einen spätromanischen Turm besitzt. St. Gallus ist eine gut ausgestattete Rokoko-Dorfkirche mit einem originellen dreiteiligen Hochaltar-Aufbau (um 1730/40, zentral Schnitzfigur des Kirchenpatrons), sowie Seitenaltären zu Ehren des hl. Wolfgang (nördlich) beziehungsweise der Erzbruderschaft Maria vom Troste (südlich). Das Deckenbild im Kirchenschiff aus der Mitte des 18. Jahrhunderts zeigt Szenen aus dem Leben des hl. Gallus.
Pfarrgemeinde
Übersfeld war schon 1306 eine katholische Pfarrei; von 1542 bis 1617 war sie als Teil des Herzogtums Pfalz-Neuburg protestantisch. Der Pfarrsprengel von Übersfeld umfasst die frühere Gemeinde Burgmannshofen sowie den Nachbarort Blossenau. Die Pfarrei wurde seit Jahrzehnten von auswärts vikariert und gehört nun zur Pfarreiengemeinschaft Marxheim/Daiting im Bistum Augsburg.
Gemeinde
Übersfeld war bis zum 30. Juni 1972 ein Gemeindeteil der im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Marxheim eingegliederten Gemeinde Burgmannshofen.[3]
Das 1714 errichtete, seit Jahrzehnten ungenutzte und baufällige Pfarrhaus wurde im Jahr 2002 abgerissen, nachdem sich eine Sanierung als zu teuer erwiesen hatte.
Wirtschaft
Übersfeld ist stark landwirtschaftlich geprägt; es gibt keine nennenswerte Siedlungstätigkeit. Der Ort ist im Besitz eines Skiliftes.
Literatur
- Adam Horn: Die Kunstdenkmäler von Bayern, VII. Schwaben, Band 3: Landkreis Donauwörth. 1951, ISBN 3-486-41801-7, S. 520–524.
Weblinks
- Homepage der Gemeinde Marxheim
- Wappen und Geschichte von Burgmannshofen mit Übersfeld
- Übersfeld in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
- Horn S. 524
- Heimgarten. Beilage Eichstätter Volkszeitung, Eichstätter Kurier, 14 (1933), Nr. 18, Seite 70 f.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 450 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1399, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1455 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 400 (Digitalisat).