Étienne Kolbe

Étienne Maria Kolbe, a​uch Maria Stephan Kolbe (* 1. Januar 1809 i​n Paris;[1]21. Oktober 1834 i​n Elberfeld, h​eute Wuppertal), w​ar ein deutscher Porträtmaler.

Étienne Maria und Christine Louise Kolbe, Doppelporträt der Geschwister durch ihren Vater, Heinrich Christoph Kolbe, um 1820, Von der Heydt-Museum, Wuppertal

Leben

Kolbe, einziger Sohn d​es Porträtmalers Heinrich Christoph Kolbe u​nd dessen französischer Ehefrau Marie Thérèse, geborene Planchon,[2] k​am 1811 a​ls Kleinkind m​it seinen Eltern u​nd seiner Schwester Christine Louise (1807–1855) a​us Paris n​ach Düsseldorf, w​o die Familie e​in Haus i​n der Carlstadt bezog. Ersten Malunterricht dürfte e​r bereits a​ls Knabe v​on seinem Vater, d​er ein bekannter Bildnismaler d​es Rheinlandes war, erhalten haben.[3] Nach d​er Schulausbildung besuchte e​r in d​en Jahren 1829 b​is 1831 d​ie Kunstakademie Düsseldorf, w​o er u​nter seinem Vater d​ie 2. Malklasse besuchte[4] u​nd sich z​u einem Porträtmaler entwickelte. In d​en Jahren 1831/1832 diente e​r als Einjährig-Freiwilliger b​eim preußischen Militär, a​us dem e​r als Fähnrich d​er Reserve entlassen wurde. Da Kolbe bereits a​m 21. Oktober 1834 i​n Elberfeld a​n einem „Nervenfieber“,[5] w​ohl Typhus, starb, i​st sein Œuvre klein. Es w​ird vermutet, d​ass Kolbe zuletzt anstelle seines erkrankten Vaters Porträtaufträge ausführte.[6] 1832 s​chuf er d​as Bildnis Frau Schreiner, h​eute Museum Kunstpalast, u​m 1833 e​in Bildnis seines Vaters.[7] Dessen klassizistische Porträtauffassung Davidscher Prägung setzte Kolbe b​ei gleichzeitiger Verfeinerung d​er Technik fort.[8]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Thea Vignau-Wilberg: Spätklassizismus und Romantik. Vollständiger Katalog. Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Gemäldekataloge, Band IV, Hirmer, München 2003, ISBN 3-7774-8520-9, S. 287.
  2. Walter Cohen: Rheinische Malerei in der Biedermeierzeit. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1926, S. 35.
  3. Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 434.
  4. Vgl. Nr. 7716–7718 im Findbuch 212.01.04 Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf, Webseite im Portal archive.nrw.de (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen).
  5. Nordrhein-Westfälisches Personenstandsarchiv Rheinland, Brühl, Standesamt Wuppertal-Elberfeld, Sterbeurkunde Nr. 1087 vom 21. Oktober 1834; Todesanzeige in der Elberfelder Zeitung vom 22. Oktober 1834.
  6. Horst Heidermann: Heinrich Christoph Kolbe und die Bildnismaler des Wuppertaler Bürgertums. Beitrag in der Zeitschrift Geschichte im Wuppertal, Jg. 18, S. 32, veröffentlicht im Portal bgv-wuppertal.de (PDF-Datei (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bgv-wuppertal.de; 418 kB), abgerufen am 18. August 2017.
  7. Martina Sitt: Auch ein Bild braucht einen Anwalt. Walter Cohen – Leben zwischen Kunst und Recht. Deutscher Kunstverlag, München 1994, S. 92.
  8. Kolbe, Etienne Maria. In: Wolfgang Hütt: Die Düsseldorfer Malschule 1819–1869. E. A. Seemann, Leipzig 1984, S. 286.
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