Zoologische Sammlung Rostock
Die Zoologische Sammlung Rostock ist eine wissenschaftliche Universitätssammlung, die dem Lehrstuhl für Allgemeine und Spezielle Zoologie der Universität Rostock angegliedert ist. Die 1775 von Oluf Gerhard Tychsen gegründete Sammlung mit einem Schwerpunkt im Bereich Biodiversität und Evolutionsforschung dient der Lehre und Forschung. Teile der Sammlung sind zudem für die Öffentlichkeit zugänglich.
Geschichte
1775 wurde die Zoologische Sammlung von dem Orientalisten und Oberbibliothekar der Universität Rostock Oluf Gerhard Tychsen unter Verwendung älterer Objekte begründet.[1] 1789 wurden die Bestände als Teil des "Akademischen Museums" im Weißen Kolleg in Rostock untergebracht, 1844 zog die Sammlung nach Übernahme von Teilen der großherzoglichen Sammlung aus Ludwigslust an den Universitätsplatz 1. 1880 bezog die Sammlung Räume am Universitätsplatz 2, an dem sich die Bestände auch heute noch befinden. Seit 2002 existiert im Erdgeschoss des Gebäudes ein Ausstellungsraum, der der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Bestände
Die Sammlung verfügt derzeit über etwa 140.000 Serien von Belegstücken.[2] Unter den Sammlungsschwerpunkten befinden sich Serien von Wassermollusken (ca. 14.000), Borstenwürmern (ca. 2.500), Fischen (ca. 2.500), Vögeln (ca. 2.400), Skorpionen (ca. 1.000), sowie Krebstiere (bisher ca. 1.000, im Ausbau). Weitere Schwerpunkte bilden Spezialsammlungen von F. P. Müller (Blattlauspräparate), A. Raddatz (Coleoptera, Diptera), A. Wendt (Coleoptera), S. Brauns (Coleoptera) und O. J. H. Karl (Diptera). Zudem befinden sich in der Sammlung auch zahlreiche Lehrmodelle, u. a. die selten gewordenen Glasmodelle der Blaschkabrüder.
Ein bekanntes Einzelobjekt ist der Rostocker “Pfeilstorch” von 1822 der den ältesten Beleg für den Fernzug von Vögeln darstellt.[3]
Einzelnachweise
- Ragnar Kinzelbach: Die Zoologische Sammlung der Universität Rostock. In: Stier und Greif. Blätter zur Kultur- und Landesgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern, Band 13, Schwerin 2003, S. 196–197
- Homepage der zoologischen Sammlung (Memento vom 2. Oktober 2011 im Internet Archive)
- Ragnar Kinzelbach: Das Buch vom Pfeilstorch. 80 S., Marburg (Basilisken-Presse), 2005, ISBN 3-925347-78-X