Zittelhaus

Das Zittelhaus i​st eine Alpenvereinshütte d​er Sektion Rauris d​es ÖAV. Sie l​iegt direkt a​uf dem Gipfel d​es Hohen Sonnblicks a​uf 3106 m ü. A. i​n der Goldberggruppe i​m Land Salzburg i​n Österreich.[1][2]

Zittelhaus
ÖAV-Schutzhütte Kategorie I
Zittelhaus (links) und Sonnblickobservatorium (rechts)

Zittelhaus (links) u​nd Sonnblickobservatorium (rechts)

Lage Am Gipfel des Hohen Sonnblicks; Salzburg; Talort: Rauris
Gebirgsgruppe Goldberggruppe
Geographische Lage: 47° 3′ 14,5″ N, 12° 57′ 26″ O
Höhenlage 3106 m ü. A.
Zittelhaus (Land Salzburg)
Besitzer Alpenverein Rauris des ÖAV
Bautyp Schutzhütte
Beherbergung 26 Betten, 57 Lager
Winterraum 10 Lager
Weblink Zittelhaus
Hüttenverzeichnis ÖAV DAV

Geschichte

Zittelhaus um 1894

Johannes Emmer schreibt 1894 i​m Artikel Geschichte d​es Deutschen u​nd Oesterreichischen Alpenvereins:[3]

„Im Jahre 1885 regte der Besitzer von Kolm-Saigurn, Ignaz Rojacher, die Errichtung einer meteorologischen Station auf dem Gipfel des Sonnblick bei Herrn Hofrath Dr. J. Hann an. Letzterer setzte sich mit dem damaligen C.-A. [Centralausschuss bzw. Vorstand der Sektion] Salzburg in Verbindung, und dieser beschloss die Erbauung und Erhaltung eines Stationshauses zu übernehmen. Die G.-V. [Generalversammlung] bewilligte die erforderlichen Mittel und Ig. Rojacher übernahm den Bau des Hauses, welches bereits am 2. Sept. 1886 feierlich eröffnet werden konnte. Mit der Oesterr. Gesellschaft für Meteorologie wurde ein Uebereinkommen geschlossen, laut welchem für die meteor. Station die zwei unteren Räume überlassen wurden. Die Gesellschaft hatte auf ihre Kosten ausserdem einen steinernen Beobachtungsthurm errichten lassen. Der starke Besuch des Hauses veranlasste jedoch schon 1888, an die Erweiterung zu denken. Am 28. Mai 1886 wurde vom C.-A. München mit Rojacher ein Vertrag abgeschlossen, laut welchem dieser den Grund in das Eigenthum des D. u. Oe. A.-V. abtrat und sich verpflichtete, um den Betrag von 5000 fl. einen Zubau auszuführen. Derselbe wurde im Laufe des Jahres 1889 ausgeführt. Gemäss Beschluss der G.-V. Bozen erhielt das Haus Zu Ehren des C.-A. München und dessen Präsidenten Dr. v. Zittel den Namen Zittelhaus, und wurde am 28. Juli 1890 feierlich die Widmungstafel enthüllt. Da nach dem in Mainz beschlossenen Statut der C.-A. nicht Eigenthümer des Hauses bleiben konnte, trat derselbe mit der S. [Sektion] Salzburg wegen Uebernahme desselben in Verbindung, und wurden am 23. Okt. 1891 mit der S. Salzburg und der Oesterr. Gesellschaft für Meteorologie protokollarisch Vereinbarungen getroffen, gemäss welchen das Zittelhaus in den Besitz der S. Salzburg überging und die Verhältnisse bezüglich der meteorologischen Station geregelt wurden. Das Zittelhaus liegt auf dem Gipfel des Sonnblick 3106 m, steht auf eigenthümlich erworbenem Grunde, ist aus Holz erbaut (nur der Beobachtungsthurm aus Bruchsteinen) und enthält Vorräume, Küche mit Speisekammer, Gastzimmer, drei Schlafzimmer mit 8 und 2 Betten, einen Schlafraum mit 13 Matratzenlagern, zwei Führer-Schlafräume mit 9 und 4 Lagerstellen; ferner für die meteorologische Station ein Beobachter- und ein Gelehrten-Zimmer (mit je einem Bette). Das Haus ist auch im Winter bewirthschaftet und telephonisch mit Rauris verbunden. Die Baukosten des ersten Hauses betrugen 2385,19 fl.‚ jene des Zubaues 5000 fl. Insgesammt hat die Centralkasse für das Haus und die damit verbundenen Weganlagen (bis Ende 1893) 14246‚85 M. aufgewendet. (Die meteorologische Station wurde mit 10247‚40 M. unterstützt.) Besuch: 3443 P. [Personen]
Thalstationen: Kolm-Saigurn 4 Std., Heiligenblut 6 Std.“

1925 erwarb d​ie Sektion Halle d​es DuOeAV d​as Haus. 1984 kaufte d​ie Sektion Rauris d​es ÖAV d​ie Hütte.[4]

Zustiege

Übergänge

Touren

  • Schareck 3122 m ü. A., Gehzeit 4 Stunden
  • Hocharn 3254 m ü. A., Gehzeit 3 Stunden 30 Minuten
  • Goldbergspitze 3072 m ü. A., Gehzeit 1 Stunde
  • Hoher Sonnblick 3105 m ü. A., Gehzeit 5 Minuten

Vom Hohen Sonnblick führt d​er Klagenfurter Jubiläumsweg über d​en Hocharn, d​ie Krumlkeesscharte m​it dem Otto-Umlauft-Biwak z​um Hochtor u​nd weiter z​um Wallackhaus. Es handelt s​ich dabei u​m eine hochalpine Gratbegehung i​m I. Schwierigkeitsgrad, teilweise über Gletscher, u​nd einer Gehzeit v​on 11 b​is 15 Stunden.[5]

Das Zittelhaus i​st weiters e​in wichtiger Stützpunkt für Weitwanderer a​uf dem Zentralalpenweg.

Karte

  • Alpenvereinskarte Blatt 42, 1:25.000, Sonnblick
Commons: Zittelhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hüttenverzeichnis ÖAV
  2. Homepage Zittelhaus
  3. Johannes Emmer: ALO docView - Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins Bd.25 (1894). Geschichte des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins. S. 325–326, abgerufen am 26. Januar 2017.
  4. Chronik der Sektion Rauris im ÖAV
  5. Liselotte Buchenauer, Peter Holl: Alpenvereinsführer Ankogel- und Goldberggruppe. Bergverlag Rudolf Rother, München 1986. ISBN 3-7633-1247-1. Randzahl 2146
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.