Zincke-Nitrierung

Die Zincke-Nitrierung ist eine Namensreaktion aus dem Bereich der organischen Chemie und wurde erstmals 1900 von dem deutschen Chemiker Theodor Zincke (1843–1928) beobachtet. Dabei findet eine elektrophile Substitution an des zum Hydroxidsubstituenten in ortho- oder para-Stellung stehenden Bromsubstituenten oder Iodsubstituenten durch eine Nitrogruppe statt; es entstehen Nitrophenole.[1]

Theodor Zincke (1843–1928)

Übersichtsreaktion

Die Zincke-Nitrierung wird mit salpetriger Säure ausgeführt.

Das Halogen (X = Br oder Iod) wird bei der Reaktion durch die neue Nitrogruppe ersetzt. Die Reste R und R1 können dabei für Methyl-Gruppen, Methoxy-Gruppen oder einfach Wasserstoff stehen.

Möglicher Mechanismus

Der Mechanismus der Zincke-Nitrierung wird anhand einer elektrophilen aromatischen Substitution von salpetrige Säure an Bromsubstituierten Kresolen erklärt. Substituiert wird einer der Bromsubstituenten, welcher dann durch eine Deprotonierung als Bromwasserstoff abgespalten wird. Der genaue Reaktionsmechanismus ist aber nicht eindeutig.[2][3]

Anwendung

Die Zincke-Nitrierung ist nützlich in der Vorbereitung für die Herstellung von 2-Nitrophenolen bzw. 4-Nitrophenolen.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Zerong Wang: Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents. 1. Auflage. John Wiley & Sons, New Jersey 2009, ISBN 978-0-471-70450-8, S. 3168f.
  2. Zerong Wang: Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents. 1. Auflage. John Wiley & Sons, New Jersey 2009, ISBN 978-0-471-70450-8, S. 3169.
  3. Theodor Zincke, Ueber die Einwirkung von salpetriger Säure auf Brom- und Chlorderivate von Phenolen, J. Prakt. Chem. 1900, Band 61: S. 562.
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