Zihl
Die Zihl (frz. Thièle oder Thielle) ist ein Nebenfluss der Aare.
Zihl / Thièle | ||
Die kanalisierte Zihl bei Yverdon | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 207 | |
Lage | Schweizer Mittelland
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Zihlkanal → Aare → Rhein → Nordsee | |
Ursprung | Zusammenfluss der Orbe und des Talent nordöstlich von Orbe 46° 44′ 15″ N, 6° 33′ 48″ O | |
Mündung | bei Yverdon-les-Bains in den Neuenburgersee 46° 47′ 23″ N, 6° 38′ 42″ O
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Länge | 9 km[1] (etwa 70 km zur weitesten Quelle im System der Orbe) | |
Einzugsgebiet | 476 km²[2] |
Geographie
Verlauf
Die Zihl entsteht aus dem Zusammenfluss der Orbe und des Talent nordöstlich des Städtchens Orbe im schweizerischen Kanton Waadt, fliesst zum grössten Teil als kanalisierter Fluss nach Nordosten durch die intensiv bewirtschaftete Orbeebene (frz. Plaine de l'Orbe) und mündet bereits nach 9 km bei Yverdon-les-Bains in den Neuenburgersee.
Die weiteren Teile der Zihl waren die Verbindung zwischen Neuenburger- und Bielersee (mittlere Zihl) und der natürliche Abfluss aus dem Bielersee in die Aare (untere Zihl). Diese beiden Fluss-Teile wurden anlässlich der Juragewässerkorrektion grösstenteils durch Kanäle ersetzt. Von der mittleren Zihl ist links des Zihlkanals eine Flussschleife – La Vieille Thielle – erhalten geblieben. Von der unteren Zihl gibt es noch das erste, etwa 2 km lange Stück zwischen dem Bielersee und der Einmündung in den Nidau-Büren-Kanal. Die restlichen 7 km Flussstrecke bis zur Einmündung in die Aare hat der Nidau-Büren-Kanal ersetzt.
Einzugsgebiet
Das 475,95 km² grosse Einzugsgebiet der Zihl wird durch sie über den Zielkanal, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Zuflüsse
- Deversoir (links)
Geschichte
Der im 17. Jahrhundert begonnene Bau einer schiffbaren Verbindung zwischen Rhone und Rhein vom Genfersee aus via Venoge, Canal d’Entreroches, Zihl und Aare bis zur Aare-Mündung in den Rhein bei Koblenz konnte nicht beendet werden. Die bis Anfang dieses Jahrhunderts bei allen Wasser- und Strassenbauten in der Schweiz offen gehaltene Möglichkeit, diesen Transhelvetischen Kanal einst zu schaffen, wurde inzwischen offiziell aufgegeben.
Im April 2018 wurde auf einem 1,8 Kilometer langen Abschnitt oberhalb von Yverdon mit der Renaturierung der Zihl begonnen. Neben dem Hochwasserschutz stand die Schaffung der biologischen Vielfalt sowie die Nutzung als Naherholungsgebiet im Zentrum.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
- Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Abgerufen am 1. Februar 2020.
- Mehr Sicherheit dank Renaturierung. In: schweizerbauer.ch. 21. Mai 2019, abgerufen am 21. Mai 2019.