Zhao Mo
Zhao Mo (chinesisch 趙眜 / 赵眜, Pinyin Zhào Mò; viet. Triệu Mạt), offizieller Titel Wen Wang (文王, Wén Wáng; viet. Văn Vương „König Wen“), war der zweite Herrscher des Reiches Nan-Yue / Nanyue (viet. Nam Việt) und Enkel des Reichsgründers Zhao Tuo (der seine Söhne überlebt hatte). Wen regierte seit 137 v. Chr., geriet aber zunehmend unter den Einfluss des Han-Kaisers Wu (viet. Hán Vũ Đế). Er starb 122 v. Chr. und das Reich endete als eine Provinz von Han Wudi im Jahr 111 v. Chr.
König Wen von Nan-Yue | |
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Lebensdaten: | ? – 122 v. Chr. |
Familienname: | 趙 / 赵 Zhao (Pinyin) Chao (W.-G.) |
Vorname: | 眜 Mo (Pinyin) Mo (W.-G.) |
Posthumer Name: | 文王 König Wen Wen Wang (Pinyin) Wen Wang (W.-G.) |
Regierungszeit: | 137 v. Chr. – 122 v. Chr. |
Grabanlage
Das Grab des Zhao Mo wurde 1983 entdeckt, knapp 20 Meter unter dem „Elefantenhügel“, auch Xiànggǎng Shān bzw. Xiànggǎng (象崗山 / 象岗山 bzw. 象崗 / 象岗) genannt, in Kanton auf einer Baustelle für ein Hotel. Das Grab ist 10,85 Meter lang und 12,43 Meter breit. Es ist in 7 Teile unterteilt: eine Vorkammer, östlicher und westlicher Flügel, die Hauptsargkammer, östliche und westliche Nebenkammer und eine hintere Kammer (Stauraum). Im Grab wurden über 1000 Beigaben gefunden, zu den entdeckten Funden gehörten ein Streitwagen, goldene und silberne Gefäße, Musikinstrumente (darunter ein Chinesisches Glockenspiel und ein Klangsteinspiel), ein vollständig erhaltenes Jadegewand (玉衣, yùyī), dessen Jadeplättchen mit Seidenfäden verknüpft wurden und 15 Menschenopfer als Dienerschaft, die während des Todes lebendig mit ihm begraben wurden. Es ist auch das einzige Steinkammergrab der Westlichen Han-Dynastie mit Wandmalereien.
Das Grab beherbergte auch das älteste in einem chinesischen Grab entdeckte „kaiserliche Siegel“, Xi genannt (璽 / 玺, xǐ)[1], mit dem Namen „Zhao Mo“; es erklärt den herrschaftlichen Leichnam zum „Kaiser Wen“ (文帝, Wéndì; viet. Văn Đế). Das „kaiserliche Siegel des Wendi“ (文帝行璽 / 文帝行玺, Wéndì Xíngxǐ) zeigt dadurch an, dass er sich auf der gleichen Rangstufe wie den Han-Herrscher sah.
Neben chinesischen Artefakten wurden Stücke aus den Steppen und iranischen und hellenisierten Regionen Zentralasiens gefunden: ein persisches Silberbehältnis im Grab ist das früheste bis heute aufgefundene Importprodukt in China.
Das Museum des Königs von Nanyue aus der Zeit der Westlichen Han-Dynastie (engl. Museum of the Western Han Dynasty Mausoleum of the Nanyue King) auf der Jiefang road befindet sich auf der Grabstätte von König Wen.
Literatur
- Margarete Prüch (Hrsg. unter Mitarbeit von Stephan von der Schulenburg): Schätze für König Zhao Mo. Das Grab von Nan Yue. Umschau/Braus 1998; ISBN 3-8295-7006-6 (Katalog zur Ausstellung in der Schirn Kunsthalle Frankfurt, 5. Dezember – 22. Januar 1999) – Die Ausstellung wurde anlässlich der 10-jährigen Städtepartnerschaft Frankfurt – Guangzhou gezeigt. Mit Beiträgen von Margarete Prüch, Lin Qihua, Hermann-Josef Röllicke, Andrea C. Keller, Jenny F. So, Jessica Rawson, Magdalene von Dewall, Thomas O. Höllmann, Hayashi Minao, Uta Lauer.
- Lingnan Xi Han Wenwu Baoku: Guangzhou Nanyue Wang Mu. Beijing: Wenwu Chubanshe, 1994, ISBN 978-957-42-0995-8 (Zhongguo kaogu wenwu zhi mei, Bd. 9)
Einzelnachweise
Weblinks
- Grabanlage des Königs von Nanyue (南越王墓 - Nanyue Wangmu) in der chinesischsprachigen Wikipedia, Abgerufen am 28. März 2016 - Online
- Schätze für König Zhao Mo – Das Grab von Nanyue, Abgerufen am 28. März 2016 - Online