Zeta Capricorni

Zeta Capricorni (ζ Cap) ist ein spektroskopischer Doppelstern im Sternbild Steinbock. Er hat eine scheinbare Helligkeit von 3,9 mag und seine Entfernung beträgt ca. 385 Lichtjahre.

Doppelstern
ζ Capricorni
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ζ Cap im Sternbild „Steinbock“
AladinLite
Beobachtungsdaten
Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Steinbock
Rektaszension 21h 26m 40,03s [1]
Deklination -22° 24 40,8 [1]
Helligkeiten
Scheinbare Helligkeit 3,92 mag [1]
Spektrum und Indices
B−V-Farbindex 1,01 [2]
U−B-Farbindex 0,60 [2]
R−I-Index 0,44 [2]
Spektralklasse G8 IIIp + DA2.2 [3]
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit (2,1 ± 0,6) km/s [4]
Parallaxe (8,46 ± 0,21) mas [1]
Entfernung (385 ± 10) Lj
(118 ± 3) pc
Eigenbewegung 
Rek.-Anteil: (−2,23 ± 0,22) mas/a
Dekl.-Anteil: (18,10 ± 0,11) mas/a
Physikalische Eigenschaften
Leuchtkraft

440 L [5]

Effektive Temperatur 5200 K [5]
Metallizität [Fe/H] −0,45 [6]
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bayer-Bezeichnungζ Capricorni
Flamsteed-Bezeichnung34 Capricorni
Córdoba-DurchmusterungCD −22° 15388
Bright-Star-Katalog HR 8204
Henry-Draper-KatalogHD 204075
Hipparcos-KatalogHIP 105881
SAO-KatalogSAO 190341
Tycho-KatalogTYC 6372-1278-1Vorlage:Infobox Stern/Wartung/AngabeTYC-Katalog
2MASS-Katalog2MASS 21264003-2224407
Weitere Bezeichnungen WDS 21267-2225
CCDM 21267-2225
FK5 806

Der Hauptstern des Systems ist ein gelber Riesenstern mit etwa 6-facher Masse und über 400-facher Leuchtkraft der Sonne, seine Oberflächentemperatur liegt bei etwa 5200 K. Bei seinem Begleiter handelt es sich um einen Weißen Zwerg. Er ist nicht direkt beobachtbar, sondern macht sich nur durch Schwankungen im Spektrum des Hauptsterns mit einer Periode von 6,5 Jahren bemerkbar.[7]

Zeta Capricorni wird gelegentlich mit dem Eigennamen „Marakk“ (von arabisch مراقّ البطن, DMG marāqq al-baṭn ‚Weichteile des Bauchs‘) bezeichnet[8]. Von dem gleichen arabischen Begriff ist auch der Eigenname des Sterns „Merak“ im Sternbild Großer Bär abgeleitet, der nicht wegen dieser Namensähnlichkeit mit Zeta Capricorni verwechselt werden darf.a

a Anmerkung zur Bedeutung von „Marakk“: Auf vielen englischsprachigen Webseiten wird der Begriff loins, also „Lenden“, angegeben. Als Lenden gilt beim Tierkörper per definitionem der vertiefte Bereich zwischen Lendenwirbelsäule, den unteren Rippen und der Hüfte. Aber wie o. a. wird marāqq im Arabischen in Verbindung mit dem Wort für Bauch verwendet[9] und die korrekte Bedeutung The soft parts of the belly findet man bereits im ersten Persisch-Arabisch-Englischen Wörterbuch von John Richardson.[10] Dies entspricht auch eher der anatomischen Position des Sterns Zeta Capricorni, wenn man die traditionelle bildliche Darstellung des Sternbildes darüberlegt.

Wissenschaftliche Untersuchung

Zeta Capricorni gehört zur seltenen Gruppe der Barium-Sterne unter den roten Riesen, die in ihrem Emissionsspektrum ungewöhnlich starke Linien des einfach ionisierten Bariums und anderer Elemente zeigen. Fast alle Barium-Sterne sind Komponenten eines Doppelsternsystems, wo sie von einem Weißen Zwerg umkreist werden, wie es auch hier der Fall ist. In einer Untersuchung von 1991 wurde der Stern in die Klasse Ba 2,0 eingestuft, er zählt somit zu den starken Barium-Sternen.[11]

Einzelnachweise

  1. VizieR: Hipparcos, the New Reduction (van Leeuwen, 2007) – The Astrometric Catalogue
  2. VizieR: Stellar Photometry in Johnson's 11-color system (Ducati, 2002)
  3. VizieR: Properties of Sirius-like binary systems (Holberg+, 2013)
  4. VizieR: Pulkovo radial velocities for 35493 HIP stars (Gontcharov, 2006)
  5. VizieR: Infrared excesses of Hipparcos stars (McDonald+, 2012)
  6. VizieR: Mg/Fe ratio of MILES stars (Milone+, 2011)
  7. VizieR: Orbits of visual binaries and dynamical masses (Malkov+, 2012)
  8. P. Moore, R. Rees: Patrick Moore’s Data Book of Astronomy. Cambridge University Press, Cambridge 2011, ISBN 978-0-521-89935-2, S. 397.
  9. تعريف و معنى مراقّ في معجم المعاني الجامع - معجم عربي عربي. Almaany.com, abgerufen am 18. Januar 2017 (arabisch, s. Eintrag 3.).
  10. J. Richardson, Ch. Wilkins, F. Johnson: A Dictionary, Persian, Arabic, and English; with a Dissertation on the Languages, Literature, and Manners of Eastern Nations. London 1829, S. 1384.
  11. Ph. K. Lu: Taxonomy of Barium Stars. In: The Astronomical Journal. Vol. 101, 1991, doi:10.1086/115845, S. 2229–2254 (bibcode:1991AJ....101.2229L).
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