Wolfgang Policek
Wolfgang Policek (* 18. Oktober 1932 in Halberstadt; † 26. Februar 2000 in Magdeburg) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben und Werk
Policek absolvierte nach dem Besuch der Grundschule von 1949 bis 1951 in Halberstadt eine Lehre als Dekorationsmaler und arbeitete dann dort bis 1956 in seinem Beruf. Im Malzirkel von Julius Barheine sammelte er erste künstlerische Erfahrungen. Von 1957 bis 1960 studierte Policek an der Fachschule für angewandte Kunst Magdeburg und von 1960 bis 1965 in der Fachrichtung Wandmalerei, insbesondere bei Heinz Lohmar, an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Danach arbeitete er freischaffend als Maler und Grafiker bis 1997 in Magdeburg. Dort hatte er in der Behringstraße 2 eines der wenigen Ateliers, die das Bombardement der Stadt im Zweiten Weltkrieg überstanden hatten. 1997 zog er mit seiner Frau, der Malerin Annedore geb. Wunderlich (* 1935), nach Halberstadt.
Von 1965 bis 1990 war Policek Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR, dann des Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt.
Policek schuf, z. T. gemeinsam mit seiner Frau, als Auftragsarbeiten in der DDR insbesondere Werke im öffentlichen Raum und baugebundene Malereien und Keramikbilder. Ab den 1980er Jahren waren sie an der Gestaltung des Magdeburger Stadtteils Neu Olvenstedt, der als „Experimentalkomplex“ für den Wohnungsbau errichtet wurde, beteiligt. Weitere Arbeiten entstanden im Zusammenhang mit dem Bau von Neubauvierteln u. a. für das Krankenhaus und eine Schwimmhalle in Stendal sowie für Schulen in Magdeburg-Reform. Einige dieser Arbeiten fielen nach dem Ende der DDR dem Abriss zum Opfer, so Bilder auf Meißner Baukeramik von 1983 im Magdeburger „Waldhof“.[1]
Policek betätigte sich auch als Zeichner, Grafiker, vor allem Radierer, und seit den 1980er Jahren als Collagist.
Studienreisen führten Policek in die Sowjetunion, speziell in die Republiken Russland, Ukraine und Tadschikistan.
Einige Bilder Policeks befinden sich im Kulturhistorischen Museum Magdeburg.
Werke (Auswahl)
- Kirche (Radierung, 18,5 × 24,7 cm, 1977; Kulturhistorisches Museum Magdeburg)[2]
- Kristalline Formen (Radierung, 12 × 18 cm, 1981)[3]
- Engel (Collage, 53 × 36,5 cm, 1996)[4]
- Hinterhäuser in Magdeburg (Aquarell und Kohle, 63,7 × 54,5 cm, 1986; Kulturhistorisches Museum Magdeburg)[5]
- Zerstörte Kirche in Kiew (Kohle, 59,2 × 41 cm, 1976; Kulturhistorisches Museum Magdeburg)[6]
Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)
- Märchenbrunnen auf dem Neustädter Platz (1982; Magdeburg, Neustädter Platz; mit Annedore Policek)
Einzelnachweise
- Marco Papritz: Mit dem Waldhof geht ein Stück Heimat. Abgerufen am 24. Februar 2022.
- Kirche. werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de, abgerufen am 24. Februar 2022.
- Kristalline Formen. werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de, abgerufen am 24. Februar 2022.
- Engel. werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de, abgerufen am 24. Februar 2022.
- Hinterhäuser in Magdeburg. werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de, abgerufen am 24. Februar 2022.
- Zerstörte Kirche in Kiew. werkdatenbank.bbk-sachsenanhalt.de, abgerufen am 24. Februar 2022.