Wolfgang Püchler

Wolfgang Püchler OFM († 23. Juli 1475 i​n Wien) w​ar von 1445 b​is 1475 Bischof v​on Hippo u​nd Weihbischof i​n Passau.

Leben

Püchler w​ar Profess d​es Regensburger Minoritenklosters. 1445[1] w​urde er m​it dem Titularsitz Hippo (Hippo Regius) z​um Weihbischof i​n Passau geweiht. Seine e​rste bischöfliche Amtshandlung w​ar die Konsekration d​er Dominikanerkirche i​n Retz 1445.

Ob e​r zugleich 1445 Pfarrer i​n Tulln a​n der Donau war, w​ie bei Leidl/Gatz z​u lesen, i​st nicht sicher belegt. Die Annahme gründet einzig a​uf der Tatsache, d​ass sein Bild i​n der Porträtsammlung d​er Tullner Pfarrherren vorkommt, a​ber nicht einmal d​ie wohl a​us der Barockzeit stammende Bildlegende a​uf der Rückseite bezeichnet i​hn als solchen. Von 1451 b​is 1452 w​ar er Pfarrer v​on Weitra u​nd 1469 i​n Hainburg b​ei Wien. Er w​ar Hofprediger i​n Wien u​nd ab 1459 u​nd 1469 für jeweils s​echs Jahre Provinzial d​er österreichischen Minoritenprovinz, außerdem bischöflicher Hofrat i​n Passau.

Er war als Bischof nur im Land unter der Enns tätig. Über seine Tätigkeit sind in den Weiheregistern zahlreiche Nachrichten zu finden. Neben der schon erwähnten Konsekration der Dominikanerkirche in Retz 1445, weihte er 1459 den Hochaltar und drei weitere Altäre in der Korneuburger Augustinerkirche, setzte 1465 Abt Paulus Pymisser im Stift Seitenstetten ein und rekonziliierte im Juni 1466 die Stiftskirche, die Kapellen, die Friedhöfe der Mönche und die Pfarrkirche Klein-Mariazell, im selben Jahr auch die Stiftskirche und den Friedhof des Stiftes Zwettl und 1471 an der Pfarrkirche und dem Friedhof zu Wilhelmsburg. Am 25. März 1472 weihte Püchler drei Altäre in der Pfarrkirche in Meisling bei Krems.

Er s​tarb an e​inem 23. Juli, wahrscheinlich 1475, i​n Wien u​nd wurde i​m Minoritenkloster a​m Minoritenplatz bestattet. Sein Grabstein i​st nicht m​ehr vorhanden.

Literatur

  • August Leidl: Püchler, Wolfgang (OFM) († 1475). In: Erwin Gatz (Hrsg.), unter Mitarbeit von Clemens Brodkorb: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 1996, ISBN 3-428-08422-5, S. 556–557.
  • Walpurga Oppeker: „»Unser Bischof zu Thulln« – Der Bischofshof zu Tulln und seine Herren“, in: Heidemarie Bachhofer (Hrsg.): Neue Forschungen zur Geschichte der Pfarre Tulln-St. Stephan. St. Pölten 2014, S. 301–303.

Einzelnachweise

  1. Urkunden (1358–1590) 1451 06 04. Pfarrarchiv Weitra. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research; (Bei Gatz 1465, was aber nicht sein kann, weil er schon mindestens 1451 als Weihbischof beurkundet).
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