Wolfgang Fuchs (Mathematiker)

Wolfgang Heinrich Johannes Fuchs (geboren 19. Mai 1915 i​n München; gestorben 24. Februar 1997 i​n Ithaca) w​ar ein deutsch-US-amerikanischer Mathematiker.

Fuchs machte 1933 a​m Johannesgymnasium i​n Breslau d​as Abitur. Danach g​ing er z​um Studium n​ach Cambridge. Im Jahre 1941 promovierte e​r dort b​ei Ingham. Seit 1950 w​ar er Professor a​n der Cornell University.

Hauptarbeitsgebiet von Fuchs war die Funktionentheorie, insbesondere die Nevanlinnasche Wertverteilungstheorie. Hier lieferte er grundlegende Beiträge, viele davon in gemeinsamen Arbeiten mit Edrei. So charakterisiert der Ellipsensatz von Edrei und Fuchs die möglichen Nevanlinnadefekte zweier Werte für meromorphe Funktionen der Ordnung höchstens 1. Gemeinsam mit Hayman löste Fuchs das Umkehrproblem der Nevanlinna-Theorie für ganze Funktionen. (Für meromorphe Funktionen wurde es später von seinem Schüler Drasin gelöst.)

Fuchs arbeitete a​ber auch a​uf anderen Gebieten. Ein gemeinsames Ergebnis m​it Erdős über e​in Problem d​er additiven Zahlentheorie i​st als Satz v​on Erdős-Fuchs bekannt[1].

Fuchs w​ar Guggenheim Fellow (1955) u​nd Fulbright-Hays Fellow (1973). Im Jahre 1978 erhielt e​r den Humboldt-Preis. 1962 h​ielt er e​inen Vortrag a​uf dem Internationalen Mathematikerkongress i​n Stockholm (On a conjecture o​f G. Polya concerning g​ap series).

Literatur

  • J. Milne Anderson, David Drasin und Linda R. Sons, Wolfgang Heinrich Johannes Fuchs (1915–1997) (PDF; 199 kB), Notices of the American Mathematical Society, Band 45, Heft 11, S. 1472–1478, Dezember 1998.
  • Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München : Saur, 1983 ISBN 3-598-10089-2, S. 349

Einzelnachweise

  1. Donald J. Newman: Analytic Number Theory. Springer-Verlag 1998; insbesondere Kapitel 3 (The Erdős-Fuchs Theorem)
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