Willy Weidermann
Willy Weidermann (* 25. November 1898 in Ziegenrück; † 28. Februar 1985) war ein deutscher Polizeipräsident und SS-Führer in der Zeit des Nationalsozialismus.
Biografie
Weidermann war seit 1925 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 12.194) und SS (SS-Nr. 296).[1] Als SS-Sturmbannführer war Weidermann von 1932 bis 1934 Führer der 7. SS-Standarte.[2]
Am 13. September 1936 wurde er zum SS-Oberführer befördert. In dieser Zeit war er am Sicherheitsdienst-Hauptamt tätig[3], nachdem er zuvor SD-Abschnittsführer in Chemnitz war.[2] Von 1937 bis 1942 war Weidermann Polizeipräsident in Chemnitz. Als solcher nahm er u. a. 1938 an der Einweihung der Grenzlandfeierstätte in Schwarzenberg/Erzgeb. teil. Nach dem deutschen Einmarsch in die Tschechoslowakei übernahm er ab Juli 1942 den Posten des Polizeipräsidenten in Prag und bekleidete diese Funktion bis Mai 1945. Am 1. September 1944 wurde Weidermann zum SS-Brigadeführer und zum Generalmajor der Polizei ernannt.
Am Kriegsende wurde Weidermann inhaftiert und nach Moskau gebracht. Von dort wurde er über Berlin Ende 1948 an die Tschechoslowakei ausgeliefert, wo er auf der Grundlage des Retributionsdekretes zu einer mehrjährigen Haftstrafe in Prag verurteilt wurde.[4]
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
Einzelnachweise
- Weidermann aus SS-Dienstaltersliste auf http://www.dws-xip.pl
- Carsten Schreiber: Elite im Verborgenen. Ideologie und regionale Herrschaftspraxis des Sicherheitsdienstes der SS und seines Netzwerks am Beispiel Sachsens. Oldenbourg, München 2008, ISBN 3486585436, S. 336.
- http://www.dws-xip.pl/reich/biografie/1936/1936.html
- Sudetenpost vom 4. September 1970