William Henry Pickering

William Henry Pickering (* 15. Februar 1858 i​n Boston; † 17. Januar 1938 i​n Mandeville, Jamaika) w​ar ein US-amerikanischer Astronom.

William Henry Pickering

Er widmete s​ich hauptsächlich d​en Planeten u​nd Monden d​es Sonnensystems – g​anz anders a​ls sein Bruder Edward Charles Pickering (1846–1919) a​n der Harvard University, d​er durch d​ie Erforschung veränderlicher Sterne bekannt wurde.

1883 w​urde Pickering i​n die American Academy o​f Arts a​nd Sciences gewählt.[1]

1891 baute er mit seinem Bruder in Arequipa, Peru, eine Sternwarte. 1894 baute er eine weitere für Percival Lowell in Flagstaff, Arizona – die bald berühmt gewordene Lowell-Sternwarte. In Peru entdeckte er 1898 fotografisch Phoebe, den neunten Mond des Saturns, und erkannte dessen rückläufige Umlaufbewegung um den Planeten. 1905 gab er die Entdeckung eines zehnten Saturnmondes bekannt, den er „Themis“ nannte. Dieser stellte sich aber später als nicht existent heraus. William Pickering analysierte Bahnstörungen des Neptuns, da er einen außerhalb kreisenden Transneptun vermutete, und sagte 1919 dessen Existenz mit Positionsangabe voraus. Damit trug er gewissermaßen zur Entdeckung von „Planet X“ (Pluto) bei.

Weitere Forschungsthemen Pickerings w​aren Formationen u​nd Krateranalysen d​es Erdmondes, Fotometrie, Meteorschwärme u​nd die chemische Zusammensetzung v​on Meteoriten. Außerdem führte e​r eine zehnteilige Skala z​ur Bewertung d​er Luftunruhe e​in („Pickering-Skala“).

Bekannte Bücher v​on ihm s​ind The Moon (1903) u​nd Mars (1921). 1909 erhielt e​r den Jules-Janssen-Preis.

Der Mondkrater Pickering i​st nach i​hm und seinem Bruder Edward Charles Pickering benannt, ebenso d​er Asteroid (784) Pickeringia. Der Marskrater Pickering i​st nach d​en Brüdern u​nd dem neuseeländischen Raketeningenieur William Hayward Pickering benannt. William Henry Pickering i​st dagegen alleiniger Namensgeber für d​ie Pickering-Nunatakker a​uf der Alexander-I.-Insel i​n der Antarktis.

Einzelnachweise

  1. Members of the American Academy. Listed by election year, 1850–1899 (PDF). Abgerufen am 24. September 2015
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