Willi Cuno

Willi Cuno (* 22. September 1860 i​n Berlin; † 26. Mai 1951 i​n Hagen) w​ar ein deutscher Verwaltungsbeamter u​nd erster Oberbürgermeister d​er kreisfreien Stadt Hagen i​m östlichen Ruhrgebiet.[1]

Porträt von Willi Cuno

Leben

Cuno besuchte v​on 1869 b​is 1877 e​in Gymnasium i​n Neukölln, b​evor er v​on 1877 b​is 1881 i​n Berlin Jura studierte u​nd im Anschluss s​ein Referendariat absolvierte. Von 1881 b​is 1898 w​ar Cuno i​n der Berliner Stadtverwaltung tätig, w​o er d​ie nötigen Erfahrungen i​n der kommunalen Verwaltung erlangte. Von 1898 b​is 1901 w​ar Cuno Beigeordneter u​nd Stadtrat i​n Königsberg.

Er gehörte d​er freisinnigen Volkspartei a​n und a​b 1918 d​er DDP. Von 1901 b​is 1907 w​ar er Bürgermeister d​er Stadt Hagen u​nd von 1907 b​is zum 31. Dezember 1926 Oberbürgermeister v​on Hagen. Von 1902 b​is 1929 w​ar er außerdem Mitglied d​es Provinziallandtages. 1906 b​is 1912 w​ar er Mitglied d​es Reichstags (Freisinnige Volkspartei).[2] Im März u​nd April 1920 beteiligte e​r sich a​m Widerstand g​egen den Kapp-Putsch.

Ehemaliges Wohnhaus Cunos, die denkmalgeschützte Villa Cuno in Hagen-Eppenhausen

Kurz n​ach seinem Ausscheiden a​us dem Amt verlieh i​hm die Stadt a​m 7. Februar 1927 d​ie Ehrenbürgerwürde. Die 1926 a​uf dem Kuhlerkamp begonnene Wohnsiedlung w​urde nach i​hm (Cuno-Siedlung) benannt. Auch w​ar er Ehrenbürger d​er Universität Münster.

Zu seinen Verdiensten zählt d​er Ausbau d​es Berufsschulwesens, weshalb d​as Cuno-Berufskolleg I u​nd II i​n Hagen n​ach ihm benannt ist.[3] Auch d​as Cuno-Kraftwerk i​n Herdecke u​nd die Cunostraße i​m Stadtteil Emst tragen seinen Namen.

Literatur

  • Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 1: Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918. Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 978-3-86219-038-6, S. 29 f. (Online, PDF; 2,2 MB).
  • Michael Heisig: Cuno, Willi, in: Hugo Maier (Hrsg.): Who is who der Sozialen Arbeit. Freiburg : Lambertus, 1998 ISBN 3-7841-1036-3, S. 130f.
  • Karin Jaspers / Wilfried Reinighaus: Westfälisch-lippische Kandidaten der Januarwahlen 1919. Eine biographische Dokumentation, Münster: Aschendorff 2020 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen – Neue Folge; 52), ISBN 9783402151365, S. 51f.
Commons: Willi Cuno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vergleiche Kurzbiografie in: Bureau des Reichstags (Hrsg.): Reichstags-Handbuch. Zwölfte Legislaturperiode. Abgeschlossen am 3. April 1907. Norddeutsche Druckerei und Verlagsanstalt, Berlin 1907, S. 232f., Bild auf S. 501.
  2. Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistik der Reichstagswahlen von 1907. von Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin 1907, S. 86. (Sonderveröffentlichung zu den Vierteljahresheften zur Statistik des Deutschen Reiches) – Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1907. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. durch einen Anhang ergänzte Auflage. Nachtrag. Die Reichstagswahl von 1907 (12. Legislaturperiode). Carl Heymann, Berlin 1908, S. 40.
  3. Informationen über das Cuno-Berufskolleg II auf cuno.de.
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