Wilhelmine Korn
Wilhelmine Korn (geboren am 17. Dezember 1786 als Wilhelmine Stephanie in Wien; gestorben am 13. Dezember 1843 in Hietzing) war eine österreichische Theaterschauspielerin.
Leben
Die Tochter des Schauspielers Gottlieb Stephanie und seiner Frau Anna Mika wurde früh zur Waisen. Sie trat nach ihrer Entdeckung durch Betty Roose und Johann Franz Brockmann ab 1802 selbst auf, zunächst in kleinen Rollen auf der Hofbühne. Ihre erste Rolle war die Elisabeth im Stück Graf von Burgund. Am 12. März 1806 heiratete sie den Schauspieler Maximilian Korn.
Besonderen Ruhm erntete sie für ihre Interpretation der Melitta in Franz Grillparzers Sappho, ihre erste Tragödienrolle. Hierzu gibt es die Anekdote, dass sie auf Anregung durch ihren Mann und durch Sophie Schröder eine gekünstelte Sprechweise für die Rolle lernte, und erst während der Generalprobe durch Grillparzer erfuhr, dass diesem ihre Interpretation nicht gefiel. Daraufhin trug sie den Text bei der Uraufführung erstmals in natürlicher Sprechweise vor.[1]
Sie beendete 1819 mit einer Wiener Erstaufführung von Nathan der Weise in der Rolle der Recha ihre erste Bühnenkarriere, da sie Krampfattacken erlitt. Zwar betrat sie schließlich wieder die Bühne, spielte jedoch keine jugendlichen Liebhaberinnen mehr, sondern übernahm die Rolle der reiferen Anstandsdame. 1831 trat sie endgültig in den Ruhestand.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Korn, Wilhelmine. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 12. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 463 f. (Digitalisat).
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 533 f., (Textarchiv – Internet Archive).
- Elisabeth Pablé: Korn Wilhelmine. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 130.
Einzelnachweise
- Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 274.