Wilhelm von Hohenzollern
Wilhelm August Karl Joseph Peter Ferdinand Benedikt von Hohenzollern (* 7. März 1864 auf Schloss Benrath in Benrath; † 22. Oktober 1927 in Sigmaringen) war Königlich preußischer General der Infanterie und von 1905 bis 1918 Fürst von Hohenzollern.
Leben
Wilhelm war der Sohn des Fürsten Leopold von Hohenzollern und der Infantin Antonia Maria von Portugal. Er war ab 27. Juni 1889 in erster Ehe mit Maria Theresia von Bourbon-Sizilien, Tochter des Prinzen Ludwig von Bourbon-Sizilien, und ab 20. Januar 1915 in zweiter Ehe mit Adelgunde von Bayern, Tochter des Königs Ludwig III. von Bayern verheiratet.
Wilhelms Vater, Fürst Leopold, ließ ab 1899 das Schloss Sigmaringen durch den Münchner Architekten Emanuel von Seidl im Stile des Eklektizismus völlig neu gestalten. Zudem ließ er dort die so genannte „Portugiesische Galerie“ bauen. Erst nach dem Tode des Vaters übernahm Fürst Wilhelm die Bauaufsicht.
Unter Wilhelm fand der endgültige Bruch des bisher frankophil ausgerichteten fürstlichen Hohenzollernhauses mit Frankreich statt. Es wurde eine Orientierung in Richtung Preußen eingeschlagen, was sich unter anderem auch darin zeigte, dass man von nun an vornehmlich preußische Bedienstete (Marschälle, Hauspersonal etc.) einstellte.[1]
Nach Kriegsende und Ausrufen der Republik im November 1918 begann in Hohenzollern eine politisch ganz neue Zeit. Zu Ausschreitungen kam es im Laufe der Revolution nur in wenigen Fällen, die Angst vor radikalen Übergriffen war jedoch massiv. So bewog am 13. November 1918 eine Delegation des Zentrums und der Demokraten den Fürsten Wilhelm von Hohenzollern zum Verzicht auf Vorrechte und finanzielle Vorteile, um einen möglichen bewaffneten Ansturm auf das Schloss Sigmaringen vorzubeugen.[2]
Nachkommen
Aus erster Ehe hatte Wilhelm folgende Kinder:
- Auguste Viktoria (1890–1966) ∞ Ex-König Emanuel II. von Portugal
- Friedrich Viktor (1891–1965), Oberhaupt des ehemals fürstlichen Hauses Hohenzollern
- Franz Joseph (1891–1964), Prinz von Hohenzollern-Emden
Auszeichnungen
- 1906 wurde ihm das Großkreuz des Ordens der Württembergischen Krone verliehen.[3]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Von Paris nach Krauchenwies - Migration im Dienst der Dynastie am Beispiel von Antoinette Murat. Vortrag von Carmen Ziwes am 25. November 2010 in Krauchenwies.
- Vera Romeu: Waffenstillstand von 1918. Nur wenig erinnert an das Kriegsende. In: „Schwäbische Zeitung“', 11. November 2008
- Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1907, S. 31.
Literatur
- Günter Schmitt: Sigmaringen. In: Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 3: Donautal. Wandern und entdecken zwischen Sigmaringen und Tuttlingen. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach 1990, ISBN 3-924489-50-5, S. 41–62.
Weblinks
- Der Stammbaum (Memento vom 20. Juli 2011 im Internet Archive) auf der Seite der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Leopold | Chef des (ehemals) fürstlichen Hauses Hohenzollern 1905–1927 | Friedrich |