Wilhelm Facklam
Wilhelm Facklam (* 16. April 1893 in Upahl bei Grevesmühlen; † 21. September 1972 in Winkelhaid bei Nürnberg) war ein deutscher Landschaftsmaler und Zeichner ländlicher mecklenburgischer Motive.
Leben
Wilhelm Facklam wurde in Upahl bei Grevesmühlen als Sohn eines Bauern geboren. Nach dem Abschluss des Schweriner Realgymnasiums 1908 war er einige Jahre in der Landwirtschaft tätig. Ersten Zeichenunterricht erhielt er ab 1914 bei Ludwig Dettmann in Schwerin. Nach Unterbrechung durch den Kriegsdienst nahm er ab 1919/1920 auf Anraten des Schweriner Restaurators und Landschaftsmalers Carl Malchin weiteren Unterricht bei Franz Bunke in Schwaan sowie an der Kunstschule in Weimar, hier blieb er bis 1923.
Im gleichen Jahr ließ er sich freiberuflich in Schwerin nieder, wo er 1930 mit seinem Malerfreund Richard Zscheked (1885–1954) eine Malschule gründete. Ersten Unterricht hatte hier der Schweriner Maler Carl Hinrichs (1903–1990). Facklam war Mitglied der NSDAP.[1] 1939–1945 als Soldat im Zweiten Weltkrieg, kehrte Facklam 1946 aus der Gefangenschaft zurück nach Schwerin.
1963 übersiedelte er aus gesundheitlichen Gründen nach Winkelhaid bei Nürnberg. Er war Mitglied des Reichsverbandes Bildender Künstler Berlin, des Mecklenburgischen Künstlerbundes, des Vereins Schweriner Künstler und der Künstlergenossenschaft Nürnberg.[2]
Wilhelm Facklam heiratete im Mai 1922 in Weimar Hertha, geb. Paris (* 1892). Das Paar hatte eine Tochter. Der Bildhauer Roland Paris war sein Schwager, der Maler Ronald Paris sein Neffe.[1]
Werke (Auswahl)
- 1920: Blick auf Crivitz, Blick auf Schwerin, Im Wismarer Hafen, Blick auf Schwaan
- 1922: Landschaft bei Schwaan
- 1923: Grauer Wintertag
- 1924: Weiden im Kornfeld
- 1926: Katen in Upahl
- 1927: Morgenstimmung an der Warnow
- 1930: Kartoffelernte, Windmühle
- 1937/1938: Schäfer mit Schafen
- 1940: Baumgruppe im Herbst
- 1941: Bauernhof[2]
- 1943: Ein Tag im Frühling
- 1957: Alt-Mecklenburg[2]
Ausstellungsbeteiligungen
- 1921: Mecklenburgisches Landesmuseum Schwerin
- 1933: Marienpalais Schwerin, mit seinem Schwager, dem Bildhauer Roland Paris;[1]
- 1958: Haus des Schweriner Kulturbundes
- 1966: Universa-Haus Nürnberg
- 1976: In der großen Schweriner Ausstellung „100 Jahre Mecklenburgische Malerei“ mit zwei Bildern vertreten
- 1983: Staatliches Museum Schwerin
- 1999/2000: Museumsverein Stade e.V. im Kunsthaus Stade
- 2011: Schleswig-Holstein-Haus Schwerin
Literatur
- Lisa Jürß: Künstlerkolonie Schwaan. Galerie in der Alten Wassermühle. Werkkatalog. Edition Fischerhuder Kunstbuch, 2002, ISBN 3-88132-295-7.
- Friedrich Schulz: Ahrenshoop. Künstlerlexikon. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2001, ISBN 3-88132-292-2.
- Werner Stockfisch: Mecklenburg in Bildern von Wilhelm Facklam. Demmler Verlag, Schwerin 1993, ISBN 3-910150-19-5.
- Stadtarchiv Schwerin (Hrsg.): Neu Schwerin – 16 Lichtdrucke nach Kohlezeichnungen von Wilhelm Facklam. Schwerin 1960.
- Facklam, Wilhelm. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 67.
Weblinks
Einzelnachweise
- Alberto Shayo: Roland Paris. The Art Deco Jester King. Antique Collectors Club Art Books, 2016. ISBN 1-85149-823-0, S. 14.
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 2659 f.