Wilhelm Aarland
Johann Carl Wilhelm Aarland, Rufname Wilhelm (* 16. Februar 1822 in Leipzig;[1] † 1906 ebenda) war ein deutscher Zeichner, Holzstecher und Inhaber xylographischer Anstalten in Leipzig und Kassel.[2]
Leben
Aarland war zunächst in seiner Heimatstadt Leipzig tätig, wo er eigene Werke nach Vorlagen verschiedener Meister schuf.[1] Später war er Inhaber der Xylographischen Anstalt W. Aarland X. I. in Kassel, mittels der er insbesondere Illustrationen für die Zeitschrift Die Gartenlaube produzierte.[2]
In den Jahrzehnten zwischen 1860 und 1880 erarbeitete Aarland unter anderem zahlreiche Holzschnitte mit Ansichten aus Nürnberg, darunter seinerzeit typische Bäuerinnen und Bauern des Nürnberger Marktes sowie ein Porträt des Hans Sachs.[1]
Daneben produzierte Aarland auch zoologische und botanische Illustrationen mit wissenschaftlichem Anspruch, so für Alfred Edmund Brehm oder Emil Adolf Roßmäßlers Werk Der Wald. Den Freunden und Pflegern des Waldes geschildert.[3][4]
- Darstellung von Glaube, Liebe und Hoffnung, vor 1905
Auch für belletristische Werke wie für E. Marlitts Goldelse oder lyrische Werke lieferte Aarland Holzschnitte.
In die in Leipzig im Januar 1887 von dem Holzschneider August Müller gegründete Xylographische Anstalt trat Wilhelm Aarland im Jahr 1898 oder 1899 als Teilhaber ein. Das Unternehmen firmierte dann als Aarland & Müller, wurde aber bereits nach kurzer Zeit wieder verkauft an den Nachfolger Otto Pesch.[7]
Signaturen
Neben der Signatur W. Aarland oder Wilhelm Aarland verwendete der Künstler auch X. A. v. W. A. bzw. X. A. v. W. Aarland, was eine Abkürzung von Xylographisches Atelier von Wilhelm Aarland ist.
Ausstellungen
- Im Juni 1986 wurden in Nürnberg Werke des Künstlers ausgestellt.[1]
Literatur
- Aarland, Johann Carl Wilhelm. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 5: Vialle–Zyrlein. Nachträge und Berichtigungen. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 1 (Textarchiv – Internet Archive – Nachträge).
- Claus Nissen: Die botanische Buchillustration. Ihre Geschichte und Bibliographie. 2. Auflage, Durchgesehener und verbesserter Abdruck der 2-bändigen Erstauflag, ergänzt durch ein Supplement, Stuttgart: Hiersemann, 1966.
- Claus Nissen: Die botanische Buchillustration. Ihre Geschichte und Bibliographie. Band 3. Supplement, Hiersemann, Stuttgart 1966.
- Eva-Maria Hanebutt-Benz: Studien zum deutschen Holzstich im 19. Jahrhundert (= Archiv für Geschichte des Buchwesens. Band 24, Lfg. 3–6), Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-7657-1262-0 (Inhaltsverzeichnis (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: bvbr.bib-bvb.de) PDF).
- Joachim Busse: Internationales Handbuch aller Maler und Bildhauer des 19. Jahrhunderts (= International directory of all XIX. century painters and sculptors = Guide international de tous les peintres et sculpteurs du XIX. siècle.) Busse, Wiesbaden 1977, ISBN 3-9800062-0-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- Manfred H. Grieb (Hrsg.): Aarland, Johann Carl Wilhelm. In ders.: Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. S. 3; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Aarland, Johann Carl Wilhelm (Wilhelm). In: Monika Estermann, Reinhard Wittmann, Marietta Kleiss (Hrsg.): Archiv für Geschichte des Buchwesens. Band 24: 1983, 5. Lieferung. Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-7657-1287-6, Sp. 989–991 (books.google.de – Leseprobe).
- Emil Adolf Rossmässler: Der Wald: Den Freunden und Pflegern des Waldes geschildert. C.F. Winter, Leipzig / Heidelberg 1863 (books.google.de).
- Torsten Himmel, Ann M. Hentschel, Klaus Hentschel, Katja Haberl: Aarland, Johann Carl Wilhelm in der database on scientific illustrators 1450 – 1950 (DSI) der Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik (GNT) der Universität Stuttgart, abgerufen am 7. September 2015.
- Wikisource: Die verrufensten Spinnen Europas, in: Die Gartenlaube, 1879, S. 695 – Quellen und Volltexte
- Wikisource: Hünensteine im Oldenburgischen, in: Die Gartenlaube, 1879, S. 119–123 – Quellen und Volltexte
- Vergleiche die Angaben der DNB nebst Querverweisen