Wiesbüttsee
Der Wiesbüttsee (früher: Hanauer See[1][2]) ist ein Waldsee im hessischen Main-Kinzig-Kreis im Spessart.
Wiesbüttsee | ||
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Geographische Lage | Main-Kinzig-Kreis (Hessen) | |
Zuflüsse | Unterirdisch aus dem Wiesbüttmoor | |
Abfluss | Wiesbüttgraben → Aubach → Lohr → Main → Rhein | |
Daten | ||
Koordinaten | 50° 7′ 46″ N, 9° 22′ 37″ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 436 m ü. NN | |
Länge | ca. 130 m | |
Breite | ca. 120 m | |
Mittlere Tiefe | 3 m |
Geographie
Der Wiesbüttsee liegt auf der Gemarkung von Flörsbach im Gemeindegebiet von Flörsbachtal, direkt an der Landesgrenze zu Bayern. Die bayerisch/hessische Grenze verläuft am Westufer am Fuße des Dammes.[3] Westlich davon liegt das gemeindefreien Gebiet Wiesener Forst im Landkreis Aschaffenburg. Nördlich verläuft die Spessart-Höhenstraße (L 2905), die Birkenhainer Straße und der Eselsweg. Im Südwesten liegt die Ortschaft Wiesen, im Südosten Mosborn und im Norden Bieber. Der für die damalige Energiegewinnung künstlich angelegte See befindet sich heute am Rande des Naturschutzgebiets Wiesbüttmoor. Der Wiesbüttsee ist kein Badesee, im Winter kann man dort Eislaufen.[4]
Der See wird unterirdisch aus dem Wiesbüttmoor gespeist und hat einen natürlichen Überlauf, der das Wasser über den Wiesbüttgraben ins Aubachtal leitet.
Geschichte
Der Wiesbüttsee, mit seiner vielfältigen, zum Teil schon vom Aussterben bedrohten Pflanzenwelt, ist Teil eines der letzten Hochmoore mit Camping-Gelegenheit in Deutschland. Er wurde 1765 nach Plänen des Bergmeisters Johann Philipp Cancrinus von Bieberer Bergleuten angelegt, um im Sommer zur Belüftung und Entwässerung der Silber-, Kupfer- und Blei-Bergwerksstollen Lochborntalgrund zu sorgen. Zusätzlich sollte es der Bieberer Hütte und dem Hammerwerk genügend Aufschlagwasser liefern.
Aufgrund der besonderen Erzvorkommen in der Gegend um Bieber herum wurde in dieser Zeit umfangreicher Bergbau betrieben. Der Wiesbüttsee diente dabei den im Bergbau eingesetzten wasserbetriebenen Maschinen, mit denen die Stollen entwässert und belüftet wurden.[5] Die Wasserkraft trieb noch bis 1925 die Förderanlage des Eisenwerks in der Lochhütte an.
Moor
Unmittelbar an den See schließt sich das Hochmoor an. Der See staute das Wasser aus dem Wiesbüttmoor 3 Meter hoch und ist mit 436 Metern das höchstgelegene Hochmoor des Spessarts. Es steht unter Naturschutz und ist ein Refugium für viele seltene Pflanzen- und Tierarten, wie Scheidenwollgras, Siebenstern, Sonnentau oder Sparrenbinsen und Kreuzotter.
Weblinks
- Lage des Wiesbüttsees auf dem BayernAtlas
Einzelnachweise
- Topographischer Atlas vom Königreiche Baiern diesseits des Rhein Blatt: 10 -Orb (1860)
- Urpositionsblatt: Wiesen und Umgebung im Jahre 1846
- http://www.main-netz.de/nachrichten/region/alzenau/berichte/art4010,900539
- Eislaufen in der Region 2012 (Memento vom 6. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. Februar 2005 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.