Westdeutsche Frauenfriedensbewegung

Die Westdeutsche Frauenfriedensbewegung (WFFB) w​urde im Februar 1952 angesichts d​er Bestrebungen z​u einer Wiederbewaffnung d​er Bundesrepublik Deutschland gegründet. Sie g​ing hervor a​us einem Frauenfriedenskongress, d​er am 14. Oktober 1951 i​n Velbert stattfand u​nd an d​em nahezu tausend Frauen teilnahmen.

Erste Vorsitzende dieses überparteilichen u​nd überkonfessionellen Frauennetzwerkes w​urde Klara Marie Faßbinder. Die WFFB sollte n​ach Fassbinders Auffassung, „die Christin n​eben der Marxistin, d​ie Hausfrau m​it der Berufstätigen, d​ie Wissenschaftlerin m​it der Arbeiterin“ verbinden. Die Frauen i​n der WFFB traten m​it Petitionen, Vortragsreihen u​nd Kongressen gemeinsam für internationale Völkerverständigung, für Frieden, für d​ie Nicht-Bewaffnung d​er Bundesrepublik u​nd für d​ie Wiedervereinigung beider deutscher Staaten ein. Die WFFB g​ab die Zeitschrift Frau u​nd Frieden heraus. Redaktionsmitglieder w​aren Elly Steinmann u​nd Ingeborg Küster. Eine d​er Ehrenpräsidentinnen w​ar Else Niemöller.[1]

1956 reisten s​echs Frauen d​er WFFB m​it zwei Delegierten d​er Internationalen Frauenliga für Frieden u​nd Freiheit (u. a. Magda Hoppstock-Huth) u​nd einer d​es Demokratischen Frauenbunds Deutschlands n​ach Moskau – vermutlich w​ar dies d​ie erste unabhängige Frauendelegation dorthin. Diese wollte angesichts d​es Rüstungswettlaufs i​n Dialog m​it den Frauenverbänden d​er UdSSR treten.

Literatur

  • Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung (Hg.): Ariadne. »... da sagten die Frauen: Nein!« Gegen Militarismus und Krieg – 100 Jahre Frauenfriedensbewegung, Heft 66, Kassel 2014.
  • Lottemi Doormann: Emanzipation wider die Friedfertigkeit. In: Ruth-Esther Geiger und Anna Johanneson (Hrsg.): Nicht friedlich und nicht still. Streitschriften von Frauen zu Kriegsgewalt. München 1982.
  • Elizabeth Heineman: Die Stunde der Frauen. Erinnerungen an Deutschlands „Krisenjahre“ und westdeutsche nationale Identität. In: Klaus Naumann (Hrsg.): Nachkrieg in Deutschland. Hamburg 2001, S. 149–177.
  • Ingeborg Küster und Elly Steinmann: Die Westdeutsche Frauenfriedensbewegung. In: Florence Hervé (Hrsg.): Geschichte der deutschen Frauenbewegung. Köln 1982, S. 206–216.
  • Meike Spitzner: Die deutsche Frauenfriedensbewegung und die Zeitschrift 'Frau und Frieden' in der Auseinandersetzung um die Westdeutsche Wiederbewaffnung (1950–1955). Köln 1987.

Einzelnachweise

  1. Klara Marie Fassbinder: Unserer Ehrenpräsidentin Else Niemöller zum Gedächtnis, in: Frau und Frieden, 10 (1961), Nr. 9, S. 8.
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