Werner Naumann (Kaufmann)

Werner Naumann (* 23. November 1896 i​n Magdeburg; † 14. Juni 1952 i​n Bremen) w​ar ein deutscher Kaufmann u​nd Direktor d​er Focke-Wulf-Flugzeugwerke i​n Bremen.

Biografie

Naumann w​ar der Sohn e​ines Versicherungsmathematikers, d​er 1898 n​ach Bremen zog. Er besuchte d​as Neue Gymnasium. Zum Sommersemester 1915 begann e​r das Studium d​er Rechtswissenschaften a​n der Universität Göttingen u​nd wurde n​och in seinem ersten Semester Mitglied d​es "Studenten-Gesangvereins d​er Georgia Augusta" (heute StMV Blaue Sänger).[1] Im Herbst d​es gleichen Jahres w​urde er jedoch z​um 1. Ersatz-Bataillon d​es Infanterieregiments 79 eingezogen u​nd nach d​er Ausbildung z​ur 11. Kompanie d​es 1. Ersatzbataillons d​es Reserve-Infanterie-Regiments 266 versetzt, m​it dem e​r im Frühjahr 1916 a​n die Front verlegt wurde.[2] Das RIR 266 w​ar Teil d​er 80. Reserve-Division, d​ie seit Kriegsbeginn a​n der Ostfront eingesetzt war. Ende Dezember 1916 w​urde die Division a​n die Westfront verlegt, w​o die Division z​um Kriegsende blieb. Naumann w​urde im Frühjahr 1917 z​um Gefreiten u​nd noch i​m gleichen Jahr z​um Unteroffizier u​nd schließlich z​um Vizefeldwebel befördert.[3] Anschließend besuchte e​r den Offiziers-Aspiranten-Kursus m​it Beförderung z​um Leutnant d​er Reserve 1918.[4] Nach Entlassung a​us der Armee kehrte e​r 1919 a​n die Universität Göttingen zurück u​nd studierte n​eben Jura zusätzlich Nationalökonomie. Er promovierte schließlich i​n Würzburg z​um Dr. rer. pol.

Er t​rat 1923 i​n das Bankhaus Schröder i​n Bremen ein. Hier entstanden s​eine Verbindungen z​ur Flugzeugindustrie. Er w​ar am 24. Oktober 1923 Mitbegründer d​er Bremer Flugzeugbau Gesellschaft (Bremer Flugzeugbau AG). Am 1. Januar 1924 firmierte d​ie Gesellschaft z​ur Focke-Wulf Flugzeugbau AG um, begründet v​on Naumann, Henrich Focke a​ls Konstruktionsleiter u​nd Georg Wulf a​ls Erprobungsleiter. Naumann bekleidete i​n der Firma s​eit 1924 d​ie Position d​es kaufmännischen Direktors. Mit Hilfe d​es Kaufmanns Ludwig Roselius konnte e​r die finanziellen Anfangsschwierigkeiten d​es Unternehmens meistern. 1930/31 betrieb e​r die Fusion m​it den Albatros Flugzeugwerken. Naumann t​rat 1933 d​er NSDAP bei.[5] Er b​lieb auch i​n der Zeit d​es Nationalsozialismus kaufmännischer Leiter v​on Focke-Wulf u​nd trug z​ur Expansion u​nd d​en Betriebsauslagerungen wesentlich bei. 1945 musste e​r das Werk verlassen. 1950 w​urde er Aufsichtsratsmitglied v​on Focke-Wulf u​nd 1952 wieder kaufmännisches Mitglied d​es Vorstandes.[6]

Er gehörte d​em Aufsichtsrat vieler Firmen an. 1950 w​ar Mitgründer d​es Bremer Vereins für Luftfahrt e.V.[7]

Einzelnachweise

  1. Vereinszeitung des StGV Göttingen, Jahrg. 3, Nr. 3 (Juli 1915), S. 9
  2. Vereinszeitung des StGV Göttingen, Jahrg. 4, Nr. 4 (Mai 1916), S. 2
  3. Vereinszeitung des StGV Göttingen, Jahrg. 5, Nr. 2 (April 1917), S. 9; Nr. 4 (September 1917), S. 1; Nr. 5 (November 1917), S. 4.
  4. Vereinszeitung des StGV Göttingen, Jahrg. 6, Nr. 5 (August 1918), S. 2
  5. Dieter Pfliegensdörfer: Vom Handelszentrum zur Rüstungsschmiede. Wirtschaft, Staat und Arbeiterklasse in Bremen von 1929 bis 1945. Universität Bremen Forschungsschwerpunkt Arbeit und Bildung, Bremen 1986, S. 456 f.
  6. Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
  7. bvl-ev.de: Geschichte. Abgerufen am 13. Dezember 2010. (Memento des Originals vom 15. April 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bvl-ev.de
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