Werner Fontaine
Werner Fontaine (* 23. Mai 1881 in Wülfel; † 9. September 1962 in Hannover) war ein deutscher Jurist und Amtsgerichtsdirektor.[1]
Leben
Werner Fontaine wurde im Jahr 1881 als Sohn von Armand Fontaine geboren, dem Eigentümer des Ritterguts Wülfel.[1] Fontaine studierte Rechtswissenschaften[2] und schrieb 1904 seine Dissertation an der Juristischen Fakultät der Universität Rostock unter Bernhard Matthiass zum Thema Der Dienstvertrag und der entgeltliche Verwahrungsvertrag des Bürgerlichen Gesetzbuches.
1912 wirkte Fontaine als Gerichtsassessor und hatte des väterliche Rittergut aufgrund vorzeitiger Erbauseinandersetzung erworben.[3]
Ab 1923/1924 war Fontaine als Amtsgerichts- und Landgerichtsrat in Hannover tätig. Er war von 1924 bis 1932 Mitglied der Deutschen Volkspartei (DVP).[2]
Werner Fontaine war Mitglied des Rotary Club Hannover, in dem er mehrere Vorträge hielt.[4] In der Folge wurde er als Beamter bis zum Ende der Zeit des Nationalsozialismus im Jahr 1945 nicht befördert.[2]
Im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher hatte der vormalige Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Wilhelm Keitel eine ihm übergebene Liste mit möglichen Verteidigern ignoriert und stattdessen eine Vertretung durch seinen Schwager Werner Fontaine beantragt. Fontaine übernahm diese Aufgabe nicht, laut Angaben eines seiner Enkel möglicherweise, weil er bis dahin nur im Bereich des Zivilrechtes gearbeitet hatte.[5]
1947 wurde Fontaine von den Britischen Militärbehörden als Direktor des Amtsgerichts Hannover eingesetzt und blieb in diesem Amt bis 1949.[2] Fontaine starb am 9. September 1962 in Hannover.[1]
Schriften
Wernerstraße
Bereits vor dem Jahr 1900 hatte Fontaines Vater in Wülfel eine Straße angelegt, die von der Wiehbergstraße zur Hildesheimer Straße führt und als Wernerstraße den Vornamen des Sohnes erhielt.[1]
Einzelnachweise
- Helmut Zimmermann: Hannovers Straßennamen. In: Hannoversche Geschichtsblätter. Neue Folge, Band 35, 1981, S. 118. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- N.N.: Fontaine/ Werner. in der Liste der beizubehaltenden Straßennamen (der Landeshauptstadt Hannover), hrsg. vom Team Städtische Erinnerungskultur unter dem Arbeitstitel Wissenschaftliche Betrachtung namensgebender Persönlichkeiten. (herunterladbar von der Seite hannover.de in der Version vom 29. September 2015)
- Gustav Stölting, Börries von Münchhausen (Hrsg.): Die Rittergüter der Fürstentümer Calenberg, Göttingen und Grubenhagen. Beschreibung, Geschichte, Rechtsverhältnisse und 121 Abbildungen. Auf Beschluß der Ritterschaft und unter Mitwirkung der einzigen Besitzer. Sachse & Heinzelmann, Hannover 1912, S. 156. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Findbuch der Akten deutscher Rotary Clubs. (Digitalisat auf der Seite doczz.com.br)
- Jens Brüggemann: Männer von Ehre? Die Wehrmachtgeneralität im Nürnberger Prozess 1945/46. Zur Entstehung einer Legende. (= Krieg in der Geschichte. Band 112). Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2018, ISBN 978-3-506-79259-4, S. 128. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)