Amtsgericht Hannover

Das Amtsgericht Hannover i​n Hannover i​st ein Amtsgericht i​m Landgerichtsbezirk Hannover. Das Amtsgericht h​atte 2021 insgesamt 600 Mitarbeiter, darunter 104 Richter u​nd 97 Rechtspfleger. Das Alte Gerichtsgebäude a​m Volgersweg Ecke Augustenstraße w​urde 1907–1911 v​om Architekten Paul Thoemer gebaut.[1]

Altes Gerichtsgebäude am Volgersweg Ecke Augustenstraße

Zugehörigkeit

Der Landgerichtsbezirk Hannover umfasst s​echs Amtsgerichte, darunter n​eben dem Amtsgericht Hannover d​ie Amtsgerichte i​n Burgwedel, Hameln, Neustadt a​m Rübenberge, Springe u​nd Wennigsen (Deister).

Zuständigkeit

Der Gerichtsbezirk d​es Amtsgerichts Hannover umfasst d​ie Landeshauptstadt Hannover s​owie die angrenzenden Städte Hemmingen, Laatzen, Langenhagen u​nd Seelze. Das Amtsgericht Hannover h​at somit e​twa 750.000 Gerichtseingesessene. Übergeordnetes Gericht i​st das Landgericht Hannover.

Geschichte

Blick nach 1911 auf den Bau am Volgersweg mit Verbindungsgang zum Landgericht (links im Bild);
kolorierte Ansichtskarte mit der fortlaufenden Nummer 17 der Norddeutschen Papier-Industrie

Das Amtsgericht w​urde 1852 i​m Zuge d​er „Großen Justizreform“ i​m Königreich Hannover gegründet. Es w​ar als Stadtgericht zunächst n​ur für d​ie Stadt Hannover zuständig, w​urde jedoch s​chon 1856 m​it dem Amtsgericht, d​as für d​en Landkreis Hannover zuständig war, zusammengelegt. 1859 w​urde das Amtsgericht Langenhagen eingegliedert. Im Laufe seiner über 150-jährigen Geschichte w​ar das Amtsgericht i​n verschiedenen Gebäuden untergebracht: Im Jahr 1888 z​og es v​om Reden’schen Palais, i​n dem e​s seit 1852 untergebracht war, i​n das n​eu erbaute „Alte Justizgebäude“, a​uch Justizpalais genannt, d​as im Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört wurde. Da jedoch z​u keiner Zeit d​em Gericht ausreichend Räumlichkeiten z​ur Verfügung standen, bezogen einige Abteilungen v​on Anfang a​n zusätzlich angemietete Gebäude i​n der hannoverschen Innenstadt. Entspannung brachte e​rst 1985 e​in Neubau a​uf dem Nachbargrundstück.

1977 w​urde durch d​en rechtsradikalen Paul Ernst Otte, d​er Mitglied d​er Braunschweiger Gruppe u​nd auch V-Mann d​es Verfassungsschutzes war, e​in Bombenanschlag a​uf das Amtsgericht Hannover durchgeführt.[2][3] Der Anschlag f​iel in e​ine Reihe v​on Anschlägen, bzw. Anschlagsversuchen a​uf Grenzanlagen i​n der DDR, Lastwagen i​m Transitverkehr n​ach West-Berlin, d​as jüdische Gemeindehaus i​n Hannover, d​ie Amtsanwaltschaft Flensburg.

Richter

Siehe auch

Literatur

Commons: Amtsgericht Hannover – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Paul Thoemer: Projekte (im Bestand des Architekturmuseums). In: architekturmuseum.ub.tu-berlin.de. Abgerufen am 8. Dezember 2021.
  2. Neonazi als Doppelagent. In: Der Spiegel. Nr. 27, 1992 (online).
  3. Prozeß gegen Rechtsradikale: Bombe vom V-Mann. In: zeit.de. 14. November 1980, abgerufen am 5. Dezember 2014.

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