Werkmeister-Haus der Lübecker Katharinenkirche
Das Werkmeister-Haus der St. Katharinen-Kirche in Lübeck befindet sich am Nordende des Kirchenchors in der Glockengießerstraße 2.
Gebäude
Das Grundstück wurde erstmals im 15. Jahrhundert bebaut. Hinter der Fassade verbirgt sich noch heute ein Traufhaus der Backsteingotik. Das Haus ist an die Katharinenkirche angebaut. Äußerlich erhielt das Haus zwischen 1750 und 1774 eine barocke Fassade mit dem rund abschließenden Zwerchhaus und das heute prägende Rokoko-Portal. Die Fenster sind heute noch in weitgehend ursprünglichem Zustand und weisen noch die vorindustrielle Verglasung auf. Hinter dem Portal weist die Diele im Inneren ebenfalls Stuckaturen des Rokoko auf. Die vorhandene Treppe im Hause wurde ebenfalls im Zuge der Umgestaltung des 18. Jahrhunderts neu angelegt. Das Bauwerk steht seit 1967 unter Denkmalschutz und ist Bestandteil des UNESCO-Weltkulturguts Flächendenkmal Lübecker Altstadt.
Nutzung
Das Haus wurde als Wohnhaus für die jeweiligen Werkmeister der Katharinenkirche genutzt. Bekanntere Werkmeister der Kirche waren:
- Franz Brasser im 16. Jahrhundert
- Zacharias Kniller (1659–1675)
Das hohe Ansehen der Werkmeister wird am Epitaph Knillers in der Katharinenkirche deutlich.
Heute wird das Haus von einer russisch-orthodoxen Kirchengemeinde genutzt.
Literatur
- Klaus J. Groth: Weltkulturerbe Lübeck: Denkmalgeschützte Häuser. Lübeck 1999, ISBN 3-7950-1231-7, S. 173.