Werk Kiefer
Das Werk Kiefer, Tarnname Kiefer, ist ein ehemaliges Munitionswerk bei Herzberg am Harz im Siebertal. Es bestand vom Frühjahr 1941 bis April 1945 und war während der Zeit des Nationalsozialismus eine Sprengstoff-Füllstelle im Deutschen Reich.
Geschichte
Von 1918 bis 1935 befand sich auf dem Werksgelände eine Kunstseidenspinnerei, bevor es im Juni 1940 in den Besitz der reichseigenen Verwertungsgesellschaft für Montanindustrie GmbH überging. Nach umfangreichen Um- und Ausbaumaßnahmen wurde dort ab Frühjahr 1941 eine Füllstelle für Sprengstoff betrieben. In dieser Tochterfirma der Dynamit Nobel AG (DAG) wurden unter Verwendung von flüssigem TNT hauptsächlich Tellerminen und Granaten kleineren Kalibers produziert, bis sie am 4. April 1945 durch einen Brand, der mehrere gewaltige Explosionen auslöste, fast vollständig zerstört wurde. Zwischen 1942 und der Produktionseinstellung im Frühjahr 1944 beschäftigte das Werk zwischen 650 und über 900 Männer und Frauen, darunter zahlreiche ausländische Arbeitskräfte und Zwangsarbeiter.
Weblinks
- BUND: Das Werk Kiefer in Herzberg
- Am 4. April 1945 explodierte in Herzberg der NS-Rüstungsbetrieb „Kiefer“
- Das Munitionswerk „Kiefer“ am Pfingstanger in Herzberg am Harz – eine Rüstungsaltlast in der Südharzer Karstlandschaft
- Munitionswerk Kiefer
- Dringender Handlungsbedarf an der Rüstungsaltlast Werk Kiefer in Herzberg am Harz