Wendel Roskopf

Wendel Roskopf (* 5. Februar um 1485–1490; † 25. Juni 1549 in Görlitz) war seit 1518 Ratswerkmeister in Görlitz und Landbaumeister in Schlesien. Von 1523 bis 1548 war er Ratsmitglied von Görlitz. 1548 wurde er von König Ferdinand nach dem Ende der Liga von Schmalkalden abgesetzt. Den Namen Roskopf gibt es in Görlitz seit 1406. 1327 steht Heinrich Roskopf in der Ratslinie in Bautzen. Vom Bruder, den Eltern und Ahnen des Wendel Roskopf gibt es ca. 100 Urkunden.

Wendel Roskopf s​oll um 1525 d​ie Einführung d​es Renaissancestils i​n Görlitz z​u verdanken sein.[1]

Leben

Wendel Rosskopfs Familie stammte a​us Hermsdorf.[2] Im Jahr 1519 verehelichte e​r sich m​it Margaretha (geb. von Bischofswerder), d​er Witwe Albrecht Stieglitzers († 1514), seines Vorgängers a​ls Stadtbaumeister i​n Görlitz.[2][3] Um 1533 heiratete e​r in zweiter Ehe Margareta (geb. Köhler), e​ine Enkelin[4] Georg Emmerichs.[2] Er s​tarb 1549 u​nd hinterließ z​wei Söhne: Wendel († 1582)[5] u​nd Nickel.[2] Wendel w​urde 1568 z​um Stadtbaumeister i​n Görlitz ernannt u​nd kam 1582 b​ei der Besichtigung e​ines schadhaften Torturmes d​urch Blitzschlag u​ms Leben.[6]

Werk

Nach d​em Stadtbrand 1525 s​chuf Wendel Roskopf 1526 m​it dem Schönhof i​n Görlitz d​as erste Renaissancebauwerk d​er Stadt. Es w​urde nach seiner umfassenden Restaurierung 2006 Sitz d​es Schlesischen Museums z​u Görlitz. Von 1537 b​is 1539 entstand u​nter seiner Leitung d​ie Rathaustreppe. Weiterhin s​chuf er d​en Archivflügel d​es Rathauses u​nd war Besitzer d​es Bierhof Rosengasse 4.

Literatur

  • Inga Arnold: Wendel Roskopf der Ältere und die Renaissance in Görlitz, Denkmalpflege in Görlitz, Nr. 8, 1999, S. 4–9
  • Ewald Wernicke: Roßkopf, Wendel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 263 f.

Einzelnachweise

  1. Walter von Boetticher: Die von Bischofswerder in Görlitz und auf Ebersbach. In: Neues Lausitzisches Magazin. Band 86, 1910, S. 91.
  2. Deutsche Biographie: Roßkopf, Wendel - Deutsche Biographie. Abgerufen am 29. November 2020.
  3. Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde. Wilhelm Baensch, 1885, S. 259 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Heinrich Kramm: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert: Sachsen, Thüringen, Anhalt. Böhlau, 1981, ISBN 3-412-04880-1, S. 459 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Richard Jecht: Geschichte der Stadt Görlitz. Topographie der Stadt Görlitz mit zahlreichen Abbildungen und Karten. 1 (2. Halbband, umfassend die Teillieferungen 7–12 und Register). Verlag von Hoffmann & Reiber, Görlitz 1996, S. 477.
  6. Eintrag Deutsche Biographie
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