Weltumwelttag
Der Weltumwelttag oder auch Tag der Umwelt ist ein jährlich am 5. Juni weltweit begangener Aktionstag.
Geschichte
Am 5. Juni 1972, dem Eröffnungstag der ersten Weltumweltkonferenz in Stockholm, wurde der Weltumwelttag offiziell vom United Nations Environment Programme (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) ausgerufen. Seitdem beteiligen sich weltweit jährlich rund 150 Staaten an diesem World Environment Day (WED). Seit 1976 werden zum Weltumwelttag auch in Deutschland Aktionen zum Recycling, gegen Naturzerstörung weltweit und zur Schärfung des Umweltbewusstseins organisiert.
Aus Anlass des Weltumwelttages findet jährlich am ersten Juni-Sonntag die Fahrradsternfahrt des ADFC Berlin e.V. statt, die Auftakt für ein Umweltfestival ist.
Zum 5. Juni 2009 wurde der Dokumentarfilm Home weltweit gleichzeitig im Kino, auf DVD, im Fernsehen und im Internet veröffentlicht.
World Environment Day 2014
In Zusammenarbeit mit dem Gastgeberland Barbados wurde für das Jahr 2014 das globale Umweltproblem des Meeresspiegelanstiegs für die kleinen Inselstaaten dieser Erde thematisiert: Mit dem Motto „Raise your Voice, Not the Sea Level!“ („die Stimme erheben, nicht den Meeresspiegel!“) wird auf die Herausforderungen durch die menschgemachten Klimaveränderungen nicht nur für diesen karibischen Inselstaat hingewiesen, auch viele der 62,3 Millionen Bewohner der 52 kleinen Inselentwicklungsländer (SIDS) sind betroffen. Die Resilienz in den SIDS sei beachtlich, dürfe jedoch nicht überfordert und müsse gestärkt werden, da die kleinen Inselstaaten eine bedeutsame Rolle beim Schutz der Ozeane spielen.[1]
Hintergrund: Die kleinen Inselstaaten sind einerseits nur für ein Prozent der CO2-Emissionen weltweit verantwortlich, andererseits sind sie durch steigende Meeresspiegel und andere Folgen der globalen Erwärmung besonders betroffen, haben jedoch ökonomisch kaum die Möglichkeiten zur schnellen Anpassung (adaptation) wie die wohlhabenden Industriestaaten. Die Forschung zeige, dass bis zum Jahr 2100 die globale Erwärmung zu einem bis zu 2 Meter höheren Meeresspiegel führen werde, was viele SIDS unbewohnbar machen werde, einschließlich der Malediven, Kiribati und Tuvalu.[1]
Sowohl Modellprojekte zu thermischen Solaranlagen wie auch Photovoltaikanlagen wurden in Betrieb genommen. Darcy Boyce, der Energieminister von Barbados, nahm eine Anlage am Pebbles Beach, Aquatic Gap, Saint Michael in Betrieb, die künftig von der National Conservation Commission betrieben werde, Verträge für weitere 19 Regierungsgebäude seien unterschrieben. Ein Land, in dem an nahezu 365 Tagen die Sonne scheine, könne sich eine Verschwendung von Dachflächen nicht leisten, angesichts des begrenzten Staatsgebiets, sagte Senator Boyce.
Thema waren 2014 auch die 'Microbeads', beständige Mikroplastik-Teilchen aus Haushalts-Chemikalien und Pflegeprodukten, die im Meer wie ein Schwamm für umweltschädliche Chemikalien wirken und von Meereslebewesen aller Größen gefressen werden, weil diese Plastikteilchen für Nahrung gehalten werden. Plastik wie auch Chemikalien reichern sich in Tieren wie Pflanzen an (Bioakkumulation). Die Verbraucher wurden aufgefordert, diese Teilchen nicht mehr ins Abwasser gelangen zu lassen.[2]
Auch in weiteren Staaten gab es Aktionen: In Sri Lanka wurden etwa Strände von Plastikmüll gesäubert. Ein verwandter Gedenktag ist der Tag der Erde.
World Environment Day 2018
Das internationale Jahresmotto lautete Beat Plastic Pollution (etwa: Bekämpft den Plastikmüll). Gastgebernation war Indien, gastgebende Stadt Neu-Delhi.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- article 10869, 1. Juni 2014, unep.org, abgerufen am 4. Juni 2014.
- Purge plastic and beat the microbeads, unep.org, Originalzitat: „Clean up your bathroom cabinets and refrain from buying products containing microbeads“, eine Unterstützerorganisation habe eine App "beat the microbeads!" für den Einkauf entwickelt. Abgerufen am 4. Juni 2014.