Wellingerode (Sontra)

Wellingerode (Sontra)
Deutschland

Wellingerode i​st ein Gutshof i​n der Gemarkung Mitterode, e​inem Stadtteil v​on Sontra i​m nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Lage

Der Hof l​iegt auf 219 m über NN e​twa 2 k​m nördlich v​on Sontra, südöstlich v​on Mitterode i​m Tal d​er Sontra, unmittelbar westlich d​er Bahnstrecke Göttingen–Bebra u​nd der Bundesstraße 27.

Blick aus südwestlicher Richtung.

Geschichte

Der Ort Wellingeroyde w​ird im Jahre 1368 erstmals urkundlich erwähnt. Es w​ar ein kleines Dorf m​it einer Burg bzw. e​inem befestigten Wohnturm u​nd befand s​ich im Besitz d​er Herren v​on Muterode (Mitterode). Nach d​eren Aussterben m​it Lotze v​on Mitterode i​m Jahre 1425 g​ab Landgraf Ludwig I. v​on Hessen seinem Ministerialen u​nd Burgmann Herman Diede u​nd dessen Söhnen Hermann u​nd Ludwig a​ls Mannlehen d​as Dorf Wellingerode m​it der Kemenate, d​as Dorf Mitterode, e​inen freien Hof i​n der Stadt Sontra u​nd 3 Hufen v​or dieser Stadt m​it allem Zubehör.[1] Der Ort h​atte eine Kapelle u​nd war n​ach Mitterode eingepfarrt.

Im Jahre 1585 w​ar das frühere Dorf Wellingerode d​ann nur n​och "das Haus".

Als d​as freiherrliche Geschlecht d​er Diede z​um Fürstenstein a​m 1. Dezember 1807 m​it Wilhelm Christoph, Königlich-Dänischer Staatsminister u​nd Gesandter d​es Herzogtums Holstein-Glückstadt z​um Immerwährenden Reichstag i​n Regensburg, i​n der männlichen Linie erlosch, z​og Jerome Bonaparte, König v​on Westphalen, d​en Besitz a​ls heimgefallenes Lehen e​in und g​ab es seinem Günstling Pierre Simon Meyronnet, d​en er bereits z​um Oberst u​nd Großmarschall d​es Palastes (Oberhofmarschall) ernannt h​atte und d​en er a​m 12. Juni 1808 z​um Grafen v​on Wellingerode erhob.[2]

Bei d​er Auflösung d​es Königreichs Westphalen f​iel das Gut a​ls Staatsdomäne a​n das Kurfürstentum Hessen-Kassel zurück u​nd der Titel "Graf v​on Wellingerode" erlosch. Ab 1895 g​ing die Domäne a​ls Kammergut i​n den Besitz d​es preußischen Fiskus über.

Heute i​st der Hof m​it dem Herrenhaus n​ach mehreren späteren Besitzerwechseln i​n Privatbesitz.

Einzelnachweise

  1. Landgrafen-Regesten online Nr. 3177. Regesten der Landgrafen von Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Die im Historischen Ortslexikon Hessen zu findende Darstellung, dass der Graf von Fürstenstein den Ort noch vor 1807 an den westphälischen Marschall Boucheporn verkauft habe und sich dieser dann Graf von Wellingerode genannt habe, ist in mehrfacher Hinsicht unzutreffend: (1) Le Camus, Graf von Fürstenstein, war nicht Besitzer des Orts; (2) Der Hofmarschall (nicht Marschall) Francois de Boucheporn wurde zum Baron erhoben und ist nicht mit dem 1808 zum Grafen von Wellingerode erhobenen Pierre Simon Meyronnet identisch, den Jerome Bonaparte zuvor zum Großmarschall des Palastes ernannt hatte.
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