Weingut Tesch
Das Weingut Tesch in Langenlonsheim an der Nahe ist ein familiengeführtes Weingut im deutschen Weinanbaugebiet Nahe.
Geschichtliche Entwicklung
Das Weingut ist seit 1723 in Familienbesitz. Das Weingut Tesch war bis in die 1970er Jahre hinein eines der landwirtschaftlich größten Güter an der Nahe. Hartmut Tesch hat sich dann ganz auf Weinbau konzentriert. Seit 1997 führt dessen Sohn Martin Tesch den Betrieb.[1]
Rebsorten und Weine
Auf rund 21 Hektar Rebfläche werden zu 90 % Riesling-Weine angebaut. Ergänzt wird das Weinangebot um Burgundersorten wie Weißburgunder (5 %) und Spätburgunder (5 %).
Überwiegend werden trockene Lagen-Rieslinge und extrem trockene Riesling-Konzeptweine angeboten. Abgerundet wird das Sortiment durch weiß gekelterte Spätburgunder, Spätburgunder Rosé sowie Basisweine dieser Rebsorten.
Lagen und Böden
Alle klassifizierten Einzellagen sind ausschließlich mit Riesling bestockt:
Laubenheimer Karthäuser
Diese Lage oberhalb des Ortes Laubenheim bildet einen nach Südwesten geöffneten Talkessel. Ihren Namen verdankt die Lage seinen Besitzern im späten Mittelalter, dem Kartäuserkloster Mainz. Die Riesling-Reben wachsen im „Karthäuser“ auf Rotliegendem Boden.
Laubenheimer St. Remigiusberg
Dies ist eine der kleinsten Einzellagen der Nahe und sie befindet sich direkt neben dem Karthäuser. Die Reben wachsen im St. Remigiusberg. auf verwittertem Vulkangestein; der Boden ist eisenerzdurchzogener Lehm.
Löhrer Berg
Der Langenlonsheimer Löhrer Berg (abgeleitet von „leerer Berg“) ist eine der ältesten Riesling-Lagen der Nahe. Dafür sorgte 1688 der pfälzische Kurfürst Philipp Wilhelm von der Pfalz, als er anordnete, diese Lage nur mit Riesling zu bestocken. Zahlreiche Wasserquellen versorgen den mit Flusskies durchsetzten lehmigen Boden des Löhrer Berg und machen ihn so sehr fruchtbar.
Königsschild
Südlich vom Löhrer Berg befindet sich der Königsschild. Die Namensgebung ist wahrscheinlich auf die Zugehörigkeit zur Ingelheimer Kaiserpfalz, der Winterresidenz Karls des Großen, zurückzuführen. Der Königsschild ist von Muschelkalk durchsetzter lockerer Lösslehm.
Laubenheimer Krone
Die Laubenheimer Krone liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Löhrer Berg. Der Name bezieht sich wahrscheinlich auch auf die räumliche Nähe zur mittelalterlichen Kaiserpfalz in Ingelheim. Der steile Südosthang der Laubenheimer Krone ist geprägt durch eine Vielfalt an leichten und groben Böden aus Lösslehm und Sandsteinverwitterung.
Vinifikation
Alle Weine sind trocken und besitzen eine frische Säure bei einem Alkoholgehalt von 11,5 % bis 12,5 %. Die Trauben werden von Hand geerntet und zum Teil abgebeert und, nach einigen Stunden Mazeration, schonend gepresst. Nachdem der Most sich abgesetzt hat, wird er bei natürlichen Temperaturen von 15–19 Grad Celsius, vergoren. Vier bis sechs Wochen nach der Gärung wird der Wein zum ersten Mal abgestochen. Nach weiteren 4–5 Monate auf der Feinhefe, wird er grundsätzlich zum zweiten Mal abgestochen, geklärt, filtriert und in Flaschen abgefüllt. Seit dem Jahrgang 2003 werden alle Weine mit einem speziellen Verschluss versehen.[2]
Auszeichnungen
- 2015 Eichelmann: 4 Sterne
- 2015 Gault-Millau: 2 Trauben[3]
- 2012 Winzer des Jahres – Frankfurter Allgemeine Zeitung
Literatur
- Stuart Pigott: Best white wine on Earth – The Riesling Story. ABRAMS, New York 2014, ISBN 978-1-61769-110-2, S. 162, 203.
- Stephan Reinhardt: The finest wines of Germany. Aurum Press, London 2012, ISBN 978-1-78131-021-2, S. 214 f.
- the wineopus. Dorling Kindersley, London 2010, ISBN 978-1-4053-5267-3, S. 575.
- Gerhard Eichelmann: Eichelmann – Deutschlands Weine 2015. Mondo-Verlag, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-938839-24-9, S. 962 f.
- Gault&Millau: WeinGuide Deutschland 2015. Christian-Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86244-687-2, S. 503 f., S. 548.
- Eva Maria Dülligen: Martin Tesch – Riesling on tour. In: VINUM. 1I2 2013, S. 24 ff.
- Hugh Johnson, Jancis Robinson: Der Weinatlas. Gräfe und Unzer Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8338-1781-6, S. 243.
Einzelnachweise
- Gerhard Eichelmann: Eichelmann - Deutschlands Weine 2015. Mondo-Verlag, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-938839-24-9, S. 962 f.
- Stephan Reinhardt: The finest wines of Germany. Aurum Press, London 2012, ISBN 978-1-78131-021-2, S. 214 f.
- Gault&Millau: WeinGuide Deutschland 2015. Christian-Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86244-687-2, S. 503 f., S. 548.