Wegealgebra

In d​er Mathematik liefern Wegealgebren e​ine Möglichkeit, Darstellungen v​on Köchern a​ls Moduln aufzufassen u​nd somit Ergebnisse, d​ie für Moduln bekannt sind, a​uch auf Darstellungen v​on Köchern z​u übertragen. Damit f​olgt zum Beispiel, d​ass jede endlich-dimensionale Darstellung e​ines endlichen Köchers o​hne orientierte Kreise isomorph i​st zu e​iner direkten Summe v​on unzerlegbaren Darstellungen (durch einfache Anwendung d​es Satzes v​on Krull-Remak-Schmidt).

Ein Weg (oder Pfad) in einem Köcher (=gerichteten Graphen) ist eine Folge von Pfeilen , so dass die Spitze des -ten Pfeils den Anfang des -ten Pfeils bildet, wobei Wege von rechts nach links hintereinandergehängt werden.

Die Wegealgebra (oder Pfadalgebra) zu ist eine Algebra über einem Körper und wie folgt definiert: Als Vektorraum ist sie der -Vektorraum, der als Basis alle Wege in hat, wobei die Multiplikation zweier Wege als Hintereinanderschaltung der Wege gegeben ist, falls man sie aneinanderhängen kann. Stimmt das Ende eines Weges nicht mit dem Anfang des Weges überein, so setzt man das Produkt gleich Null. (Man beachte, dass auch das „Stehenbleiben“ an einem Punkt einen Weg definiert, den trivialen Weg zum Punkt .)

So erhält man eine assoziative Algebra über dem Körper . Die Algebra besitzt genau dann ein Einselement, wenn der Köcher nur endlich viele Punkte hat, nämlich die Summe aller trivialen Wege zu allen Punkten. In diesem Fall kann man die -Moduln auf natürliche Weise mit Darstellungen von Köchern identifizieren.

Hat der Köcher nur endlich viele Punkte und Pfeile und gibt es keine orientierten Kreise in ihm, so ist eine endlich-dimensionale erbliche Algebra über .

Literatur

  • M. Auslander, I. Reiten, S. Smalø: Representation theory of Artin algebras. Cambridge Studies in Advanced Mathematics, 36. Cambridge University Press, Cambridge, 1997. xiv+425 pp. ISBN 0-521-41134-3; ISBN 0-521-59923-7
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