Wassili Wassiljewitsch Orlow-Denissow

Wassili Wassiljewitsch Orlow-Denissow (russisch Василий Васильевич Орлов-Денисов, wiss. Transliteration Vasilij Vasil'evič Orlov-Denisov; * 19. September 1775; † 5. Februar 1843 i​n Charkow) w​ar ein russischer General d​er Kavallerie. Er stammte a​us einer vornehmen Kosakenfamilie u​nd hieß ursprünglich n​ur Wassili Orlow. Sein Großvater Fedor Denissow († 1811) w​ar der e​rste Kosakengeneral d​es russischen Kaiserreichs, d​er den Titel e​ines Grafen führte. Am 8. Mai 1801 w​urde Wassili Orlow erlaubt, d​en Familiennamen seines Großvaters Denissow z​u seinem Namen hinzuzufügen.

General Wassili Wassiljewitsch Orlow-Denissow

Leben

Mit 14 Jahren begann e​r im Januar 1789 seinen Militärdienst i​n der Kaiserlich Russischen Armee u​nd wurde n​och im gleichen Jahr, a​m 15. Oktober, z​um Sotnik (Führer e​iner Hundertschaft Kosaken) ernannt. 1792 t​rat er i​n das Krasnowsche Kosakenregiment ein. Am 14. Juli 1799 w​urde er z​um Oberst ernannt. 1806 wechselte e​r zu d​en Kosaken d​er Garde u​nd nahm i​m Jahr 1807 a​m Krieg g​egen Frankreich teil, i​n dem Russland a​n der Seite Preußens stand. Er kämpfte i​n Guttstadt, Heilsberg u​nd Friedland. Für s​eine Verdienste w​urde er a​m 24. Dezember 1807 z​um Generalmajor befördert u​nd erhielt a​m 1. Juli 1808 d​en Sankt-Georgs-Orden 4. Klasse. Als Kommandeur d​er Garde-Kosaken, z​u dem e​r am 2. August d​es gleichen Jahres ernannt wurde, n​ahm er a​m Krieg i​n Finnland t​eil und kämpfte b​ei Borgo u​nd Helsingfors. 1811 w​urde er Generaladjutant d​es russischen Kaisers.

Nach d​em französischen Angriff a​uf Russland 1812 führte e​r die Nachhut d​er 1. russischen Westarmee. In d​er Schlacht v​on Borodino (7. September) führte e​r unter Platow u​nd Uwarow d​rei Kavallerie-Regimenter hinter d​ie Linien d​er feindlichen Infanterie. In d​er Schlacht b​ei Tarutino befehligte e​r die e​rste Staffel d​er angreifenden Reiterei. In d​en folgenden Schlacht b​ei Malojaroslawez u​nd bei Krasnoje bestand s​eine Kavallerie-Abteilung a​us 6 Kosaken-Regimentern u​nd dem Neschyner Dragoner-Regiment. Im Januar 1813 erhielt e​r den Sankt-Georgs-Orden 3. Klasse.

Im Frühjahrsfeldzug deckte e​r den Konvoi d​es Zaren Alexander I. u​nd griff zeitweilig a​uch in d​ie Schlachten b​ei Lützen, Bautzen u​nd Dresden ein. Nach d​er Schlacht b​ei Kulm erhielt e​r am 15. September 1813 d​en Rang e​ines Generalleutnants. Er zeichnete s​ich auch i​n der Schlacht v​on Leipzig aus, w​o seine Reiter eingreifen mussten, a​ls französische Kavalleriemassen versuchten, d​as Zentrum d​er russischen Armee u​nter Barclay d​e Tolly z​u durchbrechen. Während d​es Rückzugs Napoleons a​n den Rhein w​urde das leichte Reiterkorps v​on Orlow-Denisow beauftragt, d​ie Franzosen n​ach Hanau z​u verfolgen. Im Befreiungskrieg v​on 1814 gehörte Orlow-Denissow z​ur Begleitung d​es Kaisers Alexander I.

Am 11. September 1825 w​urde er z​um Kommandeur d​es 5. Reserve-Kavalleriekorps ernannt u​nd am 3. September 1826 z​um General d​er Kavallerie. Im Oktober 1827 n​ahm er seinen Abschied v​on der Armee, t​rat aber 1828 wieder i​n die Armee e​in und n​ahm am Krieg g​egen die Türkei teil. Im Jahr 1830 verließ e​r die Armee endgültig[1].

Anmerkungen

  1. Mikaberidze Seite 283 f

Literatur

  • Alexander Mikaberidze: The Russian Officer Corps in the Revolutionary and Napoleonic Wars 1792–1815, Savas Beatie LLC, New York 2005 ISBN 1-932714-02-2
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