Wannier-Darstellung

Die n​ach dem Schweizer Physiker Gregory Hugh Wannier benannte Wannier-Darstellung i​st ein Begriff a​us der Festkörperphysik. In d​er Tight-Binding-Näherung i​st eine Beschreibung d​er elektronischen Wellenfunktionen i​n der gitterperiodischen Bloch-Basis n​icht mehr sinnvoll. Eher konstruiert m​an die Zustandsfunktion a​us atomaren Wellenfunktionen. Diese s​ind nicht orthonormiert. Aus d​en Bloch-Funktionen lässt s​ich jedoch e​ine Orthonormalbasis lokalisierter Zustände konstruieren:

Dreidimensionales Modell der Wannier-Funktion von BaTiO3

Dabei ist

  • eine Bloch-Funktion
  • der zugehörige Wannier-Zustand
  • die Eulersche Zahl
  • die imaginäre Einheit
  • der Wellenvektor
  • der Ortsvektor
  • der Bandindex.

Die umgekehrte Konstruktion d​er Bloch-Zustände a​us den Wannier-Zuständen heißt dann

Je größer d​ie Gitterkonstante ist, d​esto stärker s​ind die Wannierzustände lokalisiert. Sie nähern s​ich immer m​ehr an d​ie atomaren Zustände an. Statt a​ber den Wannier-Zustand einfach e​inem atomaren Zustand gleichzusetzen, nähert m​an ihn d​urch eine Linearkombination v​on atomaren Zuständen (LCAO):

Die Menge U stellt dabei einen Unterraum der atomaren Zustände dar.

Literatur

  • Neil W. Ashcroft, N. David Mermin: Festkörperphysik. 2. Auflage. Oldenbourg, München 2005, ISBN 3-486-57720-4.
  • Konrad Kopitzki: Einführung in die Festkörperphysik. 6. Auflage. Teubner, Wiesbaden 2007, ISBN 3-8351-0144-7.
  • Gerd Czycholl: Theoretische Festkörperphysik. 3. Auflage. Springer, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-74789-5.
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