Walther Uthemann

Wilhelm August Emil Walther Uthemann, a​uch Walter Uthemann (* 28. August 1863 i​n Montjoie; † 11. März 1944 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Sanitätsoffizier, zuletzt Marinegeneraloberstabsarzt d​er Reichsmarine.

Leben

Walther Uthemann w​ar der Sohn v​on Wilhelm Adolf Uthemann u​nd dessen Ehefrau Maria geb. von Schenk. Sein Bruder w​ar der spätere Vizeadmiral Hans Uthemann.

Walther Uthemann t​rat Anfang April 1883 a​ls Einjährig-Freiwilliger i​n die Kaiserliche Marine ein.[1][2] Im selben Jahr w​urde er i​m Pépinière-Corps Suevo-Borussia.[3] Spätestens 1907 w​urde er a​uch Mitglied d​es KWA-Corps Saxonia.[3] Anschließend studierte e​r bis 1887 a​n der Kaiser-Wilhelm-Akademie i​n Berlin u​nd wurde i​n der Mitte d​es gleichen Jahres Unterarzt d​er Kaiserlichen Marine.[2][4] Zum 11. Juni 1888 schloss e​r das Staatsexamen ab, w​urde am 25. August 1888 Marineassistenzarzt, 2. Klasse, u​nd legte Ende März 1899 d​as Physikatsexamen ab. Er w​ar bis 1894 b​is zum Marinestabsarzt befördert worden.[5] Als Schiffsarzt a​uf dem Kleinen Kreuzer Bussard, welche i​n Deutsch-Ostafrika operierte, entwickelte e​r 1891 e​ine Schutzbehandlung für Schiffsbesatzungen z​ur Prävention g​egen Geschlechtskrankheiten,[6] zusammengestellt a​ls Päckchen m​it einer Anweisung, welche später i​n das Handbuch d​er Gesundheitspflege a​n Bord v​on Kriegsschiffen übernommen wurde.[7] In Tsingtau tätig fasste e​r später d​iese als Pflichtschutzbehandlung für Seeleute zusammen, welche i​n der Folge erfolgreich b​ei der Marine angewendet wurde.[8]

Am 23. März 1901 erfolgte s​eine Beförderung z​um Marineoberstabsarzt.[1] 1906 w​ar er Geschwaderarzt i​m I. Geschwader.[1] Von 1902 b​is 1912 w​ar er Gouvernementsarzt i​n Tsingtau.[4] In dieser Position w​urde er 1912 z​um Marinegeneralarzt befördert.[9] Anschließend w​ar er b​is Kriegsbeginn Flottenarzt d​er Hochseeflotte.[4] Sein Nachfolger a​ls Flottenarzt w​urde der Marine-Generaloberarzt Oscar Gudden.

Bis November 1914 w​ar er Stationsarzt d​er Marinestation d​er Ostsee u​nd zeitgleich Chef d​es Sanitätsamtes i​n Kiel. Anschließend w​ar er Korpsarzt d​es neu gebildeten Marinekorps Flandern u​nd blieb d​ies bis April 1916. Mit Patent v​om 24. Mai 1916 w​urde Uthemann z​um Generalstabsarzt m​it dem Rang e​ines Konteradmirals m​it dem Prädikat Exzellenz befördert[10] u​nd Chef d​es Sanitäts-Korps d​er Marine u​nd der Medizinalabteilung d​es Reichswehrministeriums i​n Berlin.[4] In dieser Position b​lieb er b​is Kriegsende.

Er w​urde am 31. Oktober 1919 i​n die Reichsmarine übernommen u​nd zum 30. April 1922 a​ls Marinegeneraloberstabsarzt m​it dem Rang a​ls Admiral a​us der Marine entlassen.[11] Sein Nachfolger a​ls Chef d​er Medizinalabteilung d​es Reichswehrministeriums w​urde Johannes Brachmann.

Bis 1918 hatte er u. a. den Roter Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern, den Königlichen Kronen-Orden 3. Klasse, das Hanseatenkreuz (Bremen und Hamburg) und das Friedrich-August-Kreuz I. Klasse verliehen bekommen.[10] Sein Muttercorps Suevo-Borussia wählte ihn zum Ehrenmitglied. 1894 hatte er in Kiel Amelie Dulheuer, eine Tochter von Karl Dulheuer, geheiratet.[5]

Walter Uthemann w​ar Mitglied d​er Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft.

Werke

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rangliste der deutschen Reichsmarine: Nachtrag ... 1906, S. 177 (google.de [abgerufen am 18. April 2021]).
  2. Kriegsmarine Oberkommando, Kaiserliches Marinekabinett: Rangliste der deutschen Reichsmarine. E.S. Mittler., 1888, S. 73 (google.de [abgerufen am 19. April 2021]).
  3. Kösener Corpslisten 1960, 61/198; 63/113
  4. Walter Uthemann zum 70. Geburtstag. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift, Nummer 39, 1933, S. 1516.
  5. Deutsche militärärztliche Zeitschrift: Vierteljährliche Mitteilungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- und Versorgungswesens. ... . I.-49. Jahrgang. [1872-1920.] E. S. Mittler & Sohn, 1894, S. 28 (google.com [abgerufen am 18. April 2021]).
  6. Christian Ottomann, Klaus-Herbert Seidenstücker: Maritime Medizin: Praxiswissen für Schiffsärzte und Ärzte im Offshore-Bereich. Springer-Verlag, 2014, ISBN 978-3-642-55438-4, S. 7 (google.com [abgerufen am 19. April 2021]).
  7. Sarah Barbara Sander: Hygiene und Infektionsschutz auf Schiffen der Kaiserlichen Marine. Dissertation, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 2016, S. 24, 156–158.
  8. Sarah Barbara Sander: Hygiene und Infektionsschutz auf Schiffen der Kaiserlichen Marine. Dissertation, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 2016, S. 51.
  9. Guido von Frobel: Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler und Sohn, 1912, S. 3141 (google.de [abgerufen am 19. April 2021]).
  10. Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr ... E.S. Mittler und Sohn, 1918, S. 123 (google.de [abgerufen am 18. April 2021]).
  11. Reichsministerium des Innern: Handbuch für das Deutsche Reich ... 1922, S. 118 (google.de [abgerufen am 19. April 2021]).
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