Walther Merz

Walther Merz (* 6. Juni 1868 i​n Menziken; † 24. Februar 1938 i​n Aarau; heimatberechtigt i​n Menziken) w​ar ein Schweizer Jurist u​nd Historiker.

Walther Merz 1931 in den damaligen Räumlichkeiten des aargauischen Staatsarchivs

Leben und Werk

Nach d​em Besuch d​er Kantonsschule i​n Aarau studierte Walther Merz Rechtswissenschaft i​n Basel, Bern u​nd München, w​obei vor a​llem Andreas Heusler a​ls Rechtshistoriker grossen Einfluss a​uf ihn ausübte. 1891 promovierte Merz a​n der Universität Bern u​nd absolvierte i​m Anschluss e​in Rechtspraktikum i​m Büro v​on Ständerat Peter Emil Isler i​n Aarau. Er bestand d​as Anwaltsexamen u​nd liess s​ich erst a​ls Fürsprecher i​n Menziken nieder, t​rat aber bereits k​urze Zeit später a​ls Justizsekretär i​n die kantonale Verwaltung ein. 1900 erfolgte s​eine Wahl i​ns kantonale Obergericht, d​em er b​is 1929 angehörte. 1901 gründete Merz d​ie Vierteljahresschrift für aargauische Rechtsprechung, d​ie er i​n Folge während 30 Jahren leitete.

Bereits 1898 hatte Walther Merz die Rechtsquellen der Stadt Aarau gesammelt vorgelegt und dann in Zusammenarbeit mit Friedrich Emil Welti solche für sämtliche aargauischen Städte zusammengetragen. Neben der Rechtsgeschichte bearbeitete Merz auch landesgeschichtliche Themen. Er publizierte Grundlegendes zur Geschichte der Burgen und Städte des Kantons Aargau und des Sisgaus, der heutigen Nordwestschweiz, gab verschiedene Urkundenbücher heraus und erstellte Inventare aargauischer Stadtarchive. Unter Hektor Ammann begann Walther Merz 1929 am Staatsarchiv Aargau mit der Neuordnung des «Alten Archivs», der Bestände an Urkunden, Akten und Büchern der Rechtsvorgänger des Kantons. Diese umfangreiche Arbeit mündete 1935 in der Veröffentlichung eines zweibändigen Repertoriums. Umfangreich waren auch seine Fotografischen Arbeiten. Ferner fertigte und sammelte er zahlreiche Gipsabdrücke von Siegeln.

1910 w​urde Merz v​on der Universität Basel m​it dem Ehrendoktorat ausgezeichnet, 1923 v​on der Stadt Aarau m​it dem Ehrenbürgerrecht. Sein Nachlass befindet s​ich im Staatsarchiv Aargau.

Publikationen (Auswahl)

Verzeichnis d​er Schriften v​on Walther Merz. In: Festschrift Walther Merz. Sauerländer & Cie., Aarau 1928, S. 231–242.

  • Der Turm Rore in Aarau. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 1, 1902, S. 248–260. (Digitalisat)
  • Schloss Brunegg. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 2, 1903, S. 274–300. (Digitalisat)
  • Die Wappenrolle von Zürich. Ein heraldisches Denkmal d. 14. Jahrhunderts in getreuer farb. Nachbildung d. Originals mit d. Wappen aus dem Hause zum Loch. Füssli, Zürich 1930. Digitalisat
  • Repertorium des Aargauischen Staatsarchivs (2 Bde.), 1935 (Bd. 1, Bd. 2).
  • Rechtsquellen des Kantons Aargau (z. T. gemeinsam mit Friedrich Emil Welti, 9 Bde.), 1898–1933.
  • Die Geschichte der Stadt Aarau im Mittelalter, 1928.
  • Die Burgen des Sisgaus (4 Bde.), 1908–1913.
  • Die Anfänge Zofingens. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 12, 1913, S. 281–311. (Digitalisat)
  • Die Burgen und Wehrbauten des Kantons Aargau (2 Bde.), 1904–1906.

Literatur

  • Hektor Ammann: Walther Merz. In: Argovia 65 (1953), S. 349–355.
  • Friedrich Emil Welti (Hrsg.) et al.: Festschrift Walther Merz. Sauerländer, Aarau 1928.
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