Walter von Tzschoppe

Karl Gustav Ferdinand Walter v​on Tzschoppe (* 24. Juni 1856 i​n Magdeburg; † 28. April 1917 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Verwaltungsbeamter, Richter u​nd Parlamentarier.

Leben

Walter v​on Tzschoppe studierte a​n der Universität Leipzig. 1874 w​urde er Mitglied d​es Corps Saxonia Leipzig.[1] Nach d​em Studium t​rat er i​n den preußischen Staatsdienst ein. 1883 w​urde er kommissarisches Mitglied d​es Königlich Preußischen Statistischen Bureaus. 1885 w​urde er z​um Landrat d​es Landkreises Uelzen m​it Sitz i​n Oldenstadt ernannt. 1897 wechselte e​r als Oberregierungsrat z​ur Regierung i​n Magdeburg u​nd etwa 1902 z​ur Regierung i​n Potsdam. 1906 w​urde er z​um Oberverwaltungsgerichtsrat a​n das Preußische Oberverwaltungsgericht i​n Berlin berufen.

Seit e​iner Nachwahl saß Tzschoppe v​on 1890 b​is 1902 a​ls Abgeordneter d​es Wahlkreises Lüneburg 4 (Uelzen) i​m Preußischen Abgeordnetenhaus. Am 31. März/1. April 1897 schied e​r wegen seiner Beförderung z​um Oberregierungsrat a​us dem Parlament aus, w​urde jedoch i​n der erforderlich gewordenen Nachwahl unmittelbar wiedergewählt. Mit seiner Versetzung n​ach Potsdam schied e​r am 21. September 1902 endgültig aus. Er gehörte d​er Fraktion d​er Freikonservativen Partei an.

Er w​ar ab 17. Mai 1883 m​it Ida Clara Adelheid von Steuben (1860–1940) verheiratet.[2] Die Bildhauerin Gisela Boeckh v​on Tzschoppe w​ar ihre Tochter.

Schriften

  • Beiträge zur Finanzstatistik der Gemeinden in Preußen: die Einnahmen und Ausgaben der preußischen Städte und Landgemeinden, sowie das Sollaufkommen an direkten Staatssteuern, Kreis-, Provinzial-, Schul- und Kirchensteuern in denselben für das Jahr 1883/84, 1884. (Zusammen mit Ludwig Herrfurth)
  • Die landwirthschaftliche Unfallversicherung in der Provinz Schlesien, 1888
  • Geschichte des Deutschen Reichstags-Wahlrechts, 1890
  • Gemeinde-Lexikon des Kreises Uelzen, 1893

Literatur

  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 392.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 154, 497
  2. Deutsches Geschlechterbuch (Genealogishes Handbuch Burgerlicher Familien). 1976, S. 571 (google.com [abgerufen am 16. Januar 2022]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.