Walter von Gulat-Wellenburg

Walter Karl Hermann v​on Gulat-Wellenburg (* 29. März 1877 i​n Karlsruhe; † 1. August 1944 i​n Irschenhausen[1]) w​ar ein deutscher Neurologe u​nd Psychiater.

Leben

Walter Gulat v​on Wellenburg w​ar der Sohn d​es Verwaltungsjuristen u​nd Großherzoglich-badischen Kammerherrn Eduard Gulat v​on Wellenburg (1835–1901) u​nd der Elise Benedicta v​on Gulat-Wellenburg, geborene Grötz (1848–1930). Sein Bruder w​ar der Großherzogliche Kammerherr u​nd Staatsarchivar Max Gulat v​on Wellenburg (1868–1926).[1]

Von Gulat-Wellenburg studierte a​n der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, i​n Paris, a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München u​nd an d​er Christian-Albrechts-Universität z​u Kiel, w​o er 1902 approbierte u​nd promoviert wurde. 1903/04 w​ar er a​ls Schiffsarzt d​es Norddeutschen Lloyd tätig. 1905 hospitierte e​r an d​er II. Psychiatrischen- u​nd Nervenklinik i​n Wien u​nd war 1906 a​ls Arzt i​n Baden-Baden niedergelassen.[2]

Am 9. Februar 1907 heiratete e​r in Karlsruhe d​ie in Triest geborene Emma Anna v​on Chrismar (1882–1962).[3] Mit i​hr zusammen g​ing er 1907 n​ach München, w​o er s​ich als Nervenarzt niederließ, zunächst wohnhaft u​nd praktizierend i​n der Leopoldstraße 18.[4] 1910 g​ebar ihm s​eine Frau e​ine Tochter u​nd 1913 e​inen Sohn.[5]

In München stieß e​r auch a​uf Mathilde v​on Kemnitz, m​it der e​r zusammen d​ie kritische Betrachtung z​u Albert v​on Schrenck-Notzings Materialisations-Phänomene v​on 1914 verfasste.[2] Noch v​or dem Ersten Weltkrieg w​ar er b​ei der Kaiserlichen Marine z​um Stabsarzt d​er Reserve aufgestiegen[6]; b​ei seinem späteren Ausscheiden a​us dem Reservedienstverhältnis w​ar er Oberstabsarzt d. Res. a. D.[1] Zudem w​ar er Mitglied d​es Sanitätsdienstes d​es Deutschen Ritterordens (Marianer).[6] 1919 w​urde er a​ls ordentliches Mitglied i​m Automobilclub v​on Deutschland aufgenommen.[7]

1926 verlegte e​r Wohnsitz u​nd Praxis i​n die Rheinbergerstraße 5, 1927 i​n die Clemensstraße 28 u​nd dann 1928 i​n die Ainmillerstraße 33.[8][9][10] Im Ruhestand wohnte e​r mit seiner Frau i​n der Elisabethstraße 10, w​o er 1938 n​och praktizierte.[11]

Schriften (Auswahl)

  • Calcaneusexostose. Diss. Univ. Kiel, Kiel 1903.
  • mit Mathilde von Kemnitz: Moderne Mediumforschung. Kritische Betrachtungen zu Dr. v. Schrenck-Notzing’s „Materialisationsphaenomene“. J. F. Lehmann, München 1914.
  • mit Carl Graf von Klinckowström und Hans Rosenbusch: Der physikalische Mediumismus. [aus der Reihe Der Okkultismus in Urkunden; hrsg. von Max Dessoir]; Ullstein, Berlin 1925. [1.–3. Aufl.]
  • mit Carl Graf von Klinckowström, Hans Rosenbusch und Harry Price: Alleged exposure of Frau Maria Silbert. Ullstein, Berlin 1925.
  • Das Wunder der Autosuggestion. Eine Methode der Heilung durch verborgene Seelenkräfte. [= Band 1 von Neuland des Wissens]; Gesellschaft für Bildungs- und Lebensreform, Kempten im Allgäu 1925.
  • Denken und Handeln im Okkultismus. Verlag der Deutschen Rundschau, Baden-Baden 1941.

Einzelnachweise

  1. Hans Friedrich von Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch des Adels. 46 (1970), S. 197.
  2. Walter Hermann Karl von Gulat-Wellenburg. In: Wolfgang Burgmair; Eric J. Engstrom; Matthias M. Weber: Emil Kraepelin. Kraepelin in München I. 1913–1914. Belleville, 2006, S. 36. ISBN 978-3-933-51095-2
  3. Gulat von Wellenburg, Walter Hermann Karl. In: Der Deutsche Herold. 40 (1909), S. 19.
  4. Gulat-Wellenburg, Walter v. In: Adreßbuch für München und Umgebung 1910. Hrsg. von der Kgl. Polizeidirektion, 1909, S. 190. (online einsehbar)
  5. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. Teil 2, 1930, S. 319.
  6. Gulat-Wellenburg, Walter von. In: Rangsliste und Personalstatus des Deutschen Ritterordens für das Jahr 1913 samt dem Geschäftsbericht für das Jahr 1912 sowie dem Verzeichnisse der dem freiwilligen Sanitätsdienste des deutschen Ritterordens beigetretenen Förderer (Marianer). Verlag der Kanzlei des Deutschen Ritterordens, Wien 1913, S. 130. (online einsehbar)
  7. Automobilclub von Deutschland. In: Allgemeine Automobil-Zeitung 20. Jahrg. Nr. 14, Band I./II., Berlin, 5. April 1919.
  8. von Gulat-Wellenburg, Walt. In: Adressbuch der Stadt München und Umgebung 1926. Hrsg. von der Handelskammer München, 1926, S. 302. (online einsehbar)
  9. von Gulat-Wellenburg, Walt. In: Adressbuch der Stadt München und Umgebung 1927. Hrsg. von der Handelskammer München, 1927, S. 300. (online einsehbar)
  10. von Gulat-Wellenburg, Walt. In: Adressbuch der Stadt München und Umgebung 1928. Hrsg. von der Handelskammer München, 1928, S. 305. (online einsehbar)
  11. Gulat-Wellenburg, Walter v. In: Münchner Stadtadreßbuch 1943. Adreßbuch der Hauptstadt der Bewegung. Adreßbuchverlag der Industrie- und Handelskammer München, 1943, S. 218. (online einsehbar)
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