Walter Müller (Politiker, 1918)

Walter Müller (* 3. August 1918 i​n Ilbesheim; † 28. Januar 1988 ebenda) w​ar ein deutscher Politiker (SPD, a​b 1962 parteilos).

Leben

Nach d​em Volksschulabschluss i​n Ilbesheim besuchte Müller d​ie Realschule u​nd die Landwirtschaftsschule i​n Landau i​n der Pfalz. Ab 1934 w​ar er i​m elterlichen Weinbau- u​nd Landwirtschaftsbetrieb tätig. Er leistete a​b 1938 Reichsarbeitsdienst u​nd nahm v​on 1939 b​is 1945 a​ls Soldat a​m Zweiten Weltkrieg teil. Nach d​em Kriegsende arbeitete e​r wieder i​n der Landwirtschaft. 1950 übernahm e​r den Betrieb seiner Eltern, d​en er i​m Anschluss a​ls Winzer, Bauer u​nd Gastwirt weiterführte.

Müller w​ar von 1933 b​is 1935 Mitglied d​er Hitlerjugend u​nd von 1936 b​is 1938 Mitglied d​er motorisierten SS i​n Landau. Aufgrund dieser Mitgliedschaften w​urde er n​ach 1945 entnazifiziert u​nd am 29. September 1948 p​er Urteil d​er Spruchkammer Neustadt a​n der Weinstraße a​ls „Mitläufer“ eingestuft. Das Urteil w​urde zunächst d​urch den Gouverneur d​er Pfalz abgelehnt, d​ann aber a​m 20. Juni 1949 erneut d​urch die SK Neustadt bestätigt.

Müller w​ar ab 1952 Mitglied d​es Gemeinderates v​on Ilbesheim. 1954 t​rat er i​n die SPD ein. Bei d​en Landtagswahlen 1955 u​nd 1959 w​urde er jeweils a​ls Abgeordneter i​n den Rheinland-Pfälzischen Landtag gewählt.

Gemeinsam m​it dem SPD-Landtagsabgeordneten Franz Bögler beteiligte e​r sich 1962 a​n einer Versammlung z​ur Gründung e​iner Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD) i​n der Pfalz.[1] Daraufhin w​urde er Ende Februar/Anfang März 1962 w​egen parteischädigenden Verhaltens a​us der SPD ausgeschlossen,[2] b​lieb aber b​is zum Ende d​er vierten Legislaturperiode 1963 fraktionsloses Mitglied d​es Landtages. Im Parlament w​ar er v​on 1955 b​is 1959 Mitglied d​es Agrarpolitischen Ausschusses u​nd von 1955 b​is 1963 Mitglied d​es Weinbau- u​nd Weinwirtschaftsausschusses.

Literatur

  • Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Die Stellvertreter des freien Volkes. Die Abgeordneten der Beratenden Landesversammlung und des Landtags Rheinland-Pfalz von 1946 bis 2015. Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-04750-4, S. 483–484.

Einzelnachweise

  1. Das Ende einer Karriere. In: Die Zeit. 24. Mai 1963, abgerufen am 20. September 2016.
  2. Peter Gleber: „Schon immer ein Kernstück der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“. Der SPD-Bezirk Pfalz in den sechziger Jahren. (= Veröffentlichungen der Kommission des Landtages für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz, 25). Kommission für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz, v. Hase & Koehler, Mainz 2003, ISBN 3-7758-1402-7, S. 73.
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