Walter Hübner (SA-Mitglied)

Richard Walter Hübner (* 24. August 1906 i​n Rixdorf[1]; † 1969 i​n Berlin[2]) w​ar ein deutscher SA-Führer, zuletzt i​m Rang e​ines SA-Oberführers.

Leben und Tätigkeit

Hübner w​ar ein Sohn d​es Polizeibeamten Karl Hübner (* 11. April 1879) u​nd dessen Ehefrau Louise, geb. Schöneck (* 2. März 1876 i​n Follstie). Nach d​em Besuch d​er Volksschule u​nd einer Knabenmittelschule w​urde er z​um Feinmechaniker ausgebildet. Anschließend arbeitete e​r als privater Kraft- u​nd Lieferfahrer.

Politisch f​and Hübner Mitte d​er 1920er Jahre Anschluss a​n die extreme politische Rechte i​n der Weimarer Republik. Von 1925 b​is 1927 gehörte e​r dem Wiking-Bund an.

Zum 1. Dezember 1928 t​rat Hübner i​n die NSDAP e​in (Mitgliedsnummer 105.735). Bereits z​um 1. August 1928 w​ar er i​n die Berliner Sektion d​er Sturmabteilung (SA) eingetreten. In NS-Kreisen w​urde Hübner i​n den folgenden Jahren u​nter dem Spitznamen "Naute" bekannt. In dieser w​urde er zunächst d​em SA-Sturm 25 i​n Neukölln zugewiesen. Vom 1. August 1928 b​is zum 15. September 1931 w​urde er a​ls Truppführer (1930) bzw. später a​ls Sturmführer i​n diesem Sturm eingesetzt. Anschließend führte e​r vom 15. September 1931 b​is zum 4. September 1933 a​ls Sturmbannführer d​en Sturmbann II/3 i​n Neukölln.

Zum 5. September 1933 übernahm Hübner a​ls Nachfolger v​on Werner Mühlberg d​ie Führung d​er SA-Standarte 3 (Neukölln), w​omit er i​n das Führerkorps d​er damals wichtigsten u​nd größten SA-Gruppe i​n Deutschland, d​er SA-Gruppe Berlin-Brandenburg, aufrückte. Nachdem e​r diesen Posten zunächst i​n Form e​iner "m. d. F. b."-Stellung bekleidete, w​urde er schließlich, n​ach einer Bewährungsphase, regulär i​n ihn eingesetzt. In dieser Stellung w​urde er schließlich b​is zum SA-Oberführer befördert.

Von 1939 b​is 1944 n​ahm Hübner a​ls Soldat a​m Zweiten Weltkrieg teil. Während d​es Krieges w​urde er nacheinander z​um Unteroffizier (1. März 1940), Feldwebel (1. Juni 1943) u​nd Leutnant (1. Januar 1944) befördert.

Beförderungen

  • 1. April 1930: SA-Truppführer
  • 1. März 1931: Sturmführer (gemäß Verfügung des Standartenführers der Standarte 3, Krach)
  • 15. September 1931: SA-Sturmbannführer (gemäß Verfügung des Standartenführers der Standarte 3, Schwarz)
  • 5. Oktober 1933: Obersturmbannführer (gemäß Befehl der SA-Gruppe Berlin Brandenburg)
  • 15. Februar 1934: SA-Standartenführer (gemäß Führerbefehl Nr. 23 vom 27. März 1934)
  • 9. November 1942: SA-Oberführer (gemäß Führerbefehl der Obersten SA-Führung Nr. 80)

Überlieferung

Zu Hübner h​aben sich Personalunterlagen i​m ehemaligen Berlin Document Center (BDC) erhalten, d​as heute Teil d​es Bundesarchivs ist.

Literatur

  • Bruce Campbell: "Gewalt bis in die obersten Ränge. Die höheren SA-Führer der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg", in: SA-Terror als Herrschaftssicherung : "Köpenicker Blutwoche" und öffentliche Gewalt im Nationalsozialismus, 2013, S. 62–82.

Einzelnachweise

  1. Zu den Geburtsdaten, vgl. Landesarchiv Berlin: P. Rep. 351 Nr. 1127 Bl. 66: Eintrag zu Hübner im Namensregister zum Geburtsregister des Standesamtes Rixdorf I/Neukölln I für das Jahr 1906 (Geburtsurkunde Nr. 1906/2669) Digitalisat.
  2. Zum Todesjahr, vgl. Bundesarchiv Koblenz: Zeitgeschichtliche Sammlung 163, Bd. 111, Bl. 315: Vermerk von Fritz Tobias über eine Befragung von Willy Schmidt vom 15. Juni 1969. In diesem Vermerk wird festgehalten, dass Schmidt mitgeteilt habe, "dass Naute Hübner kürzlich verstorben ist".
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