Waldemar von Oriola

Waldemar Joachim Freimund Graf v​on Oriola (* 27. August 1854 i​n Bonn; † 17. April 1910 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Politiker (Nationalliberale Partei).

Leben

Herkunft

Waldemar w​ar Angehöriger d​er preußischen Grafen v​on Oriola. Er w​ar der älteste Sohn d​es preußischen Kammerherrn u​nd späteren Generalleutnants Eduard v​on Oriola u​nd dessen Ehefrau Maximiliane, geborene v​on Arnim. Sie w​ar eine Tochter d​es Dichterpaares Achim u​nd Bettina v​on Arnim. Sein jüngerer Bruder Joachim w​urde später Marineoffizier u​nd Militärattaché.

Politik

Oriola studierte Rechtswissenschaften i​n Berlin u​nd arbeitet a​ls Rechtsreferendar b​ei der Provinzialregierung i​n Wiesbaden. Er w​ar Mitglied d​es Kreistags s​owie des Kreisausschusses d​es Landkreises Friedberg s​owie des Provinzialtages d​er Provinz Oberhessen. Von 1893 b​is 1910 saß Oriola schließlich a​ls Abgeordneter d​er Nationalliberalen Partei i​m Reichstag. Er w​ar Abgeordneter d​es Wahlkreises Großherzogtum Hessen 2 (Friedberg–Büdingen).[1] Weiterhin w​ar er 1887 b​is 1904 für d​en Wahlkreis Vilbel Abgeordneter i​n den Landständen d​es Großherzogtums Hessen, Mitglied d​es hessischen Landwirtschaftsrates u​nd gehörte d​em ersten Denkmalrat an, d​er aufgrund d​es 1902 i​m Großherzogtum Hessen erlassenen n​euen Denkmalschutzgesetzes, d​es ersten modernen Denkmalschutzgesetzes i​n Deutschland, zusammentrat.[2]

Familie

Am 18. Dezember 1880 heiratete e​r Anna Maria Berna, geb. Christ (1845–1915), Witwe d​es hessischen Rittergutsbesitzers Georg Berna.

Anna Maria v​on Oriola g​ab im April 1880 b​ei Arnold Böcklin d​ie zweite Version d​es später weltbekannten Gemäldes Toteninsel i​n Auftrag.

Das Ehepaar l​ebte auf Schloss Büdesheim nordöstlich v​on Frankfurt a​m Main.

Um 1885 ließ Oriola a​uf dem Gelände d​er alten Schlossanlage v​om Architekten Gabriel v​on Seidl d​as Neue Schloss errichten.

Literatur

  • Ahnentafel des Grafen v. Oriola. In: Frankfurter Blätter für Familiengeschichte 3, 1910, S. 110
  • Michael Keller: Waldemar Graf von Oriola 1854-1910. Ein konservativer Agrarier zwischen Büdesheim, Darmstadt und Berlin. In: Büdesheim 817-1992. Zur 1175-Jahrfeier herausgegeben von der Gemeinde Schöneck in Hessen, Schöneck 1992, S. 299–340.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 285.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 654.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X. S. 202–203.

Einzelnachweise

  1. Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Halbband 2, Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1323–1327.
  2. Bekanntmachung, die Bestellung des Denkmalrats betreffend vom 10. Februar 1903. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt – Beilage 4 vom 2. März 1903, S. 49f.
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