Waith
Waith ist ein Ortsteil von Bruckmühl im Landkreis Rosenheim. Das Dorf mit etwa 200 Einwohnern liegt zwischen Bruckmühl und Götting.
Geschichte
Im Jahr 1812 wurde die kleine Ansiedlung zwischen Götting und Thalham gegründet. Doch die erste urkundliche Erwähnung findet sich in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Forscher gehen davon aus, dass das Dorf von Götting aus besiedelt wurde, wo es schon seit 600 n. Chr. Anzeichen für bajuwarische Siedlungen gibt. Der Name Waith leitet sich vermutlich ab von einer Weide zwischen Götting und Thalham – auf alten Karten heißt das heutige Waith Weid.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pestkapelle
Das wohl interessanteste Gebäude ist die Waither Pestkapelle, die aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammt. Vermutlich spanische Soldaten schleppten während des Krieges um 1633/1634 die Pest nach Bayern ein. In mühevoller Kleinarbeit hat man die kleine Kapelle in den letzten Jahren renoviert. Es handelt sich äußerlich um einen unscheinbaren Bau. Die wetterzugewandte Westseite ist zum Schutz vor den Naturgewalten mit Schindeln verkleidet und fensterlos. Unter der blechgedeckten Spitze der Kapelle hängt eine Glocke aus Stahl. Die Eingangstüre der Kapelle weist ornamentale Schnitzerei auf.
Wann die Kapelle genau entstanden ist, ist nicht eindeutig belegt. Die ersten beiden Zahlen einer Jahresangabe, die auf der Innenseite der Türe mit 17 vermerkt sind, deuten weniger auf den Entstehungszeitraum hin, als auf Renovierungsarbeiten, die im 18. Jahrhundert vorgenommen wurden. Der einzige Altar der kleinen Kapelle, der in der Rundung der Apsis platziert ist, deutet mit seinen charakteristischen Formen eindeutig auf das 17. Jahrhundert hin. Der Innenraum der Kapelle ist als sogenanntes Tonnengewölbe ausgestaltet.
Die Kapelle ist dem Heiligen Sebastian und dem heiligen Rochus geweiht. Beide Heiligen gelten in der christlichen Tradition als Helfer gegen Seuchen. Sie untersteht der Pfarrei Götting.
- Pestkapelle
- Pestkapelle (Innenraum)