Vorwohle

Vorwohle ist ein Ortsteil der niedersächsischen Gemeinde Eimen im Landkreis Holzminden. Er liegt nordwestlich des Kernortes Eimen an der B 64. Nordwestlich erstreckt sich das 10,6 ha große Naturschutzgebiet Kleyberg.

Vorwohle
Gemeinde Eimen
Einwohner: 332
Postleitzahl: 37632
Vorwahl: 05534
Vorwohle (Niedersachsen)

Lage von Vorwohle in Niedersachsen

St.-Nicolai-Kirche
St.-Nicolai-Kirche

Geschichte

Der Ort gehörte kirchlich zum Archidiakonat Einbeck bis zu dessen Auflösung.[1]

Ab 1864 betrieben Dietrich Heinrich Henning und August Egestorff, Mitbegründer der Egestorffschen Ultramarinfabrik, hier im Tagebau eine Grube zum Abbau von Asphalt, der sich u. a. aus Asphaltbitumen und kohlensaurem Kalk zusammensetzte.[2] 1871 wurde der Betrieb an ein von Richard Lattorf geführtes englisches Unternehmen verkauft.[3] Das Werk wurde 1956 übernommen von der Firma Deutsche Asphalt, die 2002 im Konzern Strabag aufging. Die Grube wird mangels Ergiebigkeit nicht mehr betrieben.

Godhard Prüssing stellte 1882 in Vorwohle erstmals Portlandhüttenzement her.[4]

Im 20. Jahrhundert bestand im Ort ein Haltepunkt der Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn.

Während der Zeit des Nationalsozialismus bestand bei Vorwohle das Arbeitslager Lenne für Zwangsarbeit. Dort verstarb unter anderem der Metallurge und Physiker Benno Strauß (1873–1944).

Kultur

Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder. Die Nicolaikirche ersetzte 1893 den 1891 abgerissenen romanischen Vorgängerbau.[5] Der Bauplan stammte von Ernst Wiehe.[6]

Commons: Vorwohle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Klinkhardt: Geschichte des St. Alexander-Stifts in Einbeck bis zur Kirchentrennung. In: Vaterländisches Archiv für Hannoverisch-Braunschweigische Geschichte, 1834, S. 63.
  2. Erwin Neumann: Der neuzeitliche Straßenbau. 2013, S. 231.
  3. Christiane Schröder, Sid Auffarth, Manfred Kohler: Kali, Kohle und Kanal, 2011.
  4. Konrad Bergmeister, Frank Fingerloos, Johann-Dietrich Worner (Hrsg.): Beton Kalender 2017, 2.2.
  5. Jörg H. Lampe, Meike Willing: Die Deutschen Inschriften 83, Landkreis Holzminden, Nr. 68.
  6. Rochus Freiherr von Liliencron, Franz X. von Wegele, Anton Bettelheim: Allgemeine deutsche Biographie, 44, 1898, S. 493.
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