Vom Lokführer, der die Liebe suchte…
Vom Lokführer, der die Liebe suchte… ist ein Spielfilm von Veit Helmer aus dem Jahr 2018.
Film | |
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Titel | Vom Lokführer, der die Liebe suchte… |
Originaltitel | The Bra |
Produktionsland | Deutschland, Aserbaidschan |
Erscheinungsjahr | 2018 |
Länge | 90 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 6[1] |
Stab | |
Regie | Veit Helmer |
Drehbuch | Leonie Geisinger, Veit Helmer |
Produktion | Veit Helmer |
Musik | Cyril Morin |
Kamera | Felix Leiberg |
Schnitt | Vincent Assmann |
Besetzung | |
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Handlung
Der Lokführer Nurlan fährt mit seinem Güterzug regelmäßig durch einen Vorort Bakus. Die Gleise führen so dicht zwischen den Häusern hindurch, dass sie Teil des alltäglichen Lebens der Bewohner sind. Vor dem Zug läuft ein kleiner Junge mit einer Pfeife, um die Anwohner zu warnen. Das klappt nicht immer; manchmal wird ein Huhn oder ein Wäschestück nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Eines Tages bleibt ein Büstenhalter an der Zugscheibe hängen. Der einsame Nurlan beschließt, sich auf die Suche nach der Besitzerin des BHs zu machen.
Hintergrund
Veit Helmer inszenierte Vom Lokführer, der die Liebe suchte… als „Tonfilm ohne Dialoge“[2] und verließ sich dabei auf seine Bildsprache[3] sowie ein „ausgeklügeltes Sounddesign“[4].
Der Film wurde von der Veit Helmer Filmproduktion in Zusammenarbeit mit dem NDR, dem SWR und dem SR produziert. Die Dreharbeiten fanden zwischen dem 11. September und dem 10. November 2017 in Aserbaidschan und Georgien statt.[5] Gedreht wurde unter anderem in Xinaliq und in „Schanghai“, einem mittlerweile abgerissenen Viertel in Baku.[4] Regisseur Helmer schrieb, er wollte unbedingt zeigen, wie eng in Schanghai die Züge an den Häusern vorbeifuhren. Da er dafür keine Dreherlaubnis erhielt, habe er sehr improvisiert und heimlich, aber mit Unterstützung der Bewohner des Viertels gedreht. Dennoch mussten weitere Szenen in einem Nachbarviertel gedreht werden. Auch wich er in das Nachbarland Georgien aus, wo er keine Probleme mit der Dreherlaubnis gehabt habe, und wo Züge und Depots identisch wie in Baku aussähen.[6]
Der Film hatte seine Uraufführung im Oktober 2018 beim Tokyo International Film Festival. Die deutsche Erstaufführung war am 26. Oktober 2018 bei den Hofer Filmtagen, der deutsche Kinostart am 7. März 2019.[5]
Kritiken
Der Filmdienst (Stefan Stiletto)[7] ist nicht völlig überzeugt:
„Schon seit seinen Kurzfilmen ist Veit Helmer ein Regisseur der Bilder und nicht der Worte. Das beschert auch seinem jüngsten Film einige markante Einstellungen, die keiner Erklärung bedürfen und liebenswert-skurril Wünsche und Gefühle ausdrücken. Und doch stößt das Konzept, auf Sprache zu verzichten, immer wieder an seine Grenzen. Wenn das wortlose „Hm“ der Darsteller in unterschiedlichen Tonlagen darüber hinwegtäuschen soll, dass hier dogmatisch versucht wird, Dialoge zu umgehen, dann wirkt dies eher verkrampft als leichtfüßig. … Mit dem schönen Ende wiederum, das in seiner Klarheit überrascht, weiß Helmer zu versöhnen. Nicht vom Suchen, sondern vom Finden erzählt sein Film. Und auf einmal geht er sehr zu Herzen.“
„Helmer gelingt es, die verhaltene Wehmut seiner Hauptfigur in den Interaktionen mit Frauen (darunter Paz Vega, Maia Morgenstern und Chulpan Khamatova) und einem kleinen Waisenjungen (Ismail Quluzade) auszubreiten. Er findet einen Weg zu sich selbst – einen Ausweg aus unverschuldeter Einsamkeit. Und das ganz ohne Worte.“
Auszeichnungen
Vom Lokführer, der die Liebe suchte… wurde bei den Hofer Filmtagen 2018 mit dem Hans-Vogt-Filmpreis ausgezeichnet.[5] Er gewann 2019 beim Cinequest Festival in San José den Jurypreis in der Kategorie Komödie.[8] Felix Leiberg war beim Deutschen Filmpreis 2019 in der Kategorie Beste Kamera / Bildgestaltung nominiert.[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Vom Lokführer, der die Liebe suchte…. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 181371/K).
- Vom Lokführer, der die Liebe suchte… In: cinema. Abgerufen am 30. Oktober 2021.
- Deutsche Produktionen beim Tokyo International Film Festival. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, 26. September 2018, abgerufen am 30. Oktober 2021.
- Dietmar Kanthak: Kritik zu Vom Lokführer, der die Liebe suchte. In: epd-film. 22. Februar 2019, abgerufen am 1. Juni 2021.
- Vom Lokführer, der die Liebe suchte… In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 30. Oktober 2021.
- Veit Helmer: Schanghai ist ein Viertel in Baku. In: Welt.de. 6. März 2019, abgerufen am 30. Oktober 2021.
- Stefan Stiletto: Vom Lokführer, der die Liebe suchte… Kritik. In: Filmdienst. Abgerufen am 1. Juni 2021.
- Cinequest 2019 Wrap & Awards. In: Cinequest.org. Abgerufen am 30. Oktober 2021 (englisch).
- Vom Lokführer, der die Liebe suchte… In: Deutscher Filmpreis. Abgerufen am 30. Oktober 2021.